Wir schreiben Samstag, den 07.06.2008. Ich gehe zum Eingang der Hamburg ColorLine Arena und nehme aufgeregt meinen Platz ein. Die Color Line Arena füllte sich schneller und schneller, trotz der Spiele der Europameisterschaft 2008. Die Bühne war verdeckt mit einemgroßen Vorhang, man ahnte aber schon, wie groß die Bühne zu sein schien.
Das Konzert von Kylie Minogue war vielfältig, ausgefallen, spektakulär und sensationell. Die Lasershow war besonders gelungen, die Tanzeinlagen schön anzusehen und Kylie mit ihrenvielen verschiedenen Kostümen und ihrer sympathischen Art, wie auch der super Stimme einzigartig. Das Publikum ist mitgegangen und es herrschte eine tolle Stimmung in der Arena.
Zehn knackige, technisch perfekte Tänzerinnen und Tänzer, vier Akrobaten, die auch mit blanker Brust etwas hermachen, zwei langbeinige Background-Models, eine Band und drei Bläser,dazu Jean-Paul Gaultier als Kostümbildner geordert. Bühnen- und lichttechnisch wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt.
Kylie Minogue bot exotische Kulissen, ausgefeilte Choreografien und hat soviel trainiert, dass sie einen Spagat, auf Händen getragen, mit lockerer Selbstverständlichkeit hinbekommt. Auch ander Musik wurde auch nicht gespart.
Sie hat sich eine Set-Liste mit 26 Stücken ausgedacht, auf der ihre zehnte Studio-Scheibe „X“, die im November 2007 herauskam und der aktuellen Tour einen Namen gibt.Gespart hat sie höchstens am Tontechniker-Team. Mitunter klang der Sound sogar wunderbar, ihre Stimme bekam einem fast schon alpinen Hall versehen, aber auf weite Strecken blieb der Rest derRegler nicht unter Kontrolle.
Tatsache ist, dass es das Publikum auf den Rängen bis zum 19. Stück um 21:45 Uhr kein bisschen von den Sitzen reisst. Dann aber gab Kylie mit „On A Night Like This“richtig Gas. Der Millennium-Kracher eröffnete ein Feuerwerk. Wir tanzen zu „Your Disco Needs You“ und „In My Arms“ richtig ab.
Bei dem Megahit „No More Rain“ konnten sich die Massen im Innenraum von Gold-Konfetti beregnen lassen. Gesangstechnisch überzeugte Kylie wie immer nicht zu 100 Prozent,die Show bietet jedoch Anlass genug, ein Konzert von der Australierin zu besuchen. Bei der letzten Zugabe „I Should Be So Lucky“ erinnerte mit Inbrunst an das Ende der 80erJahre. Mal flog Kylie Minogue auf einem großen Totenkopf auf die Bühne, mal erschien sie aus einer aufgeklappten Pyramide auf der Bühne. Alle zehn Minuten gab es eine neueÜberraschung, so dass man keine Minute wegsehen konnte.
Kylie Minogue wechselte ungefähr zehn mal ihr Outfit. Vornehmlich Kleider hatte sie an, überzeugte aber selbst mit ihrem Alter von 40 Jahren sogar noch mit Sexy Overknee-Highheels.
Eine Zeit, in der Minogue noch eins war mit ihrem Image als singender Ex-Soap-Star und frisch gekürte Pop-Prinzessin. Ihre „X“-Show bietet die mädchenhaftenMinnie-Maus-Gesten, Turnschuhe mit High-Heels und Blumen im Haar. Auf der anderen Seite steht Minogues Versuch, als reife Frau mit ambitionierten Tanz- und Gesangs-Theater ernst genommen zuwerden.
Nach knappen drei Stunden und einer Pause von 15 Minuten wird das Konzert beendet und wir alle gehen glücklich und zufrieden, aber vor allem schwer beeindruckt wieder nach Hause. Kylie Minoguehat sich definitiv in unsere Herzen gerockt!