Der Diskothekenbesuch ist nicht erst seit gestern eines der beliebtesten Wochenendplanungen der Jugendlichen. Jährlich strömen etwa 100 Millionen Tanzbegeisterte in Deutschland in dieüber 2.500 Clubs und Discotheken.
Die laute Musik in den Diskotheken machen ihren Ohren jedoch zu schaffen. Der Lärmpegel liegt dabei bei fast 110 Dezibel. Der gehörschädigende Bereich, fängt allerdings schon bei85 Dezibel an. Ein Durchschnittlicher Discobesuch dauert dabei ca. 5 Stunden. „Die Musik in Diskotheken ist häufig so laut wie ein Jumbo-Jet“, erklärt Ulrike Mickelat, Sprecherin derTechniker Krankenkasse (TK) Landesvertretung Niedersachsen. Trauriger Rekord: Jeder vierte Jugendliche hat bereits Hörschäden. Experten vermuten, dass ein Drittel der Jugendlichen mitspätestens 50 Jahren ein Hörgerät benötigt. Der Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT e.V.) führt zusammen mit dem Berufsverband Discjockey (BVD e.V.) undden zuständigen Ministerien der Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz den DJ-Führerschein ein. Der „DJ-Führerschein“ wurde an DJs vergeben, die sich für einverändertes Bewusstsein im Umgang mit lauter Musik und freizeitbedingten Hörschäden bei Kindern und Jugendlichen einsetzen. Um die „Führerscheinprüfung“ erfolgreich zubestehen, mussten die Discjockeys an einem Seminar teilnehmen, bei dem sie über die gesundheitlichen Folgen lauter Musik, über akustisch-technische Aspekte und haftungsrechtlicheTatbestände geschult wurden. Den Abschluss bildete ein schriftlicher Test. Für die Diskothekenbranche wurde ein spezieller Schallpegelmesser entwickelt, der LevelMax1 von MonacorInternational, mit dem der Schall auf der Tanzfläche kontinuierlich überwacht und aufgezeichnet werden kann. Ein gesondertes Display zeigt dem DJ dabei an, wenn die Musiklautstärke ineinen absolut bedenklichen Bereich fährt. Geplant ist auch, dass die Diskotheken im Bundesgebiet ein Gütesiegel erhalten, wenn sie einen DJ mit Führerschein beschäftigen und einLärmpegelmessgerät in ihrer Disco haben. Der BDT e.V. im DEHOGA empfiehlt allen Discothekenunternehmern in Deutschland zukünftig nur noch DJs zu beschäftigen, die ihreQualifikation durch den DJ-Führerschein nachweisen können. Somit würde jeder Discothekenunternehmer einen entscheidenden Beitrag zur Minimierung eines gesundheitlich unverantwortlichenUmganges mit der Musiklautstärke leisten. Deshalb wäre es wünschenswert, hebt Stephan Büttner – Geschäftsführer des BDT hervor, wenn weitere Bundesländer dem gutenBeispiel Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg folgen und sich für entsprechende Seminarveranstaltungen zum DJ-Sachkundenachweis stark machen. Denn nur über eine umfassendeAufklärung über die Ursachen und vor allem die Folgen des Konsums von überlauter Musik ließe sich eine nachhaltige Bewusstseinsänderung bei den DJs erreichen. DieQualifizierung von DJs sei auf jeden Fall etwaiger gesetzlicher Schallpegelbegrenzungen vorzuziehen. Quelle: [url=http://www.dj-fuehrerschein.com]www.dj-fuehrerschein.com[/url]