Depressionen immer häufiger

Laut dem neuen Bericht der Barmer und Forschungen von Wissenschaftlern aus den USA nimmt die Zahl von depressiven Menschen immer mehr zu. Personen aus reichen Ländern seien dabei mehr betroffen als Leute aus ärmeren Staaten.

Der jüngste Krankenhausbericht der Barmer zeigt, dass viele Patienten in deutschen Krankenhäusern unter Depressionen leiden. Allein im vergangenen Jahr mussten sich 8,5 von 1.000 Versicherten stationär wegen eines Seelentiefs behandeln lassen, vor rund 20 Jahren waren es nur 3,7 von 1.000 Versicherten.

Rolf-Ulrich Schlenker, Vorstandschef der Barmer GEK, sagte, dass psychische Störungen immer mehr zu einer versteckten Volkskrankheit werden. Laut ihm sei es beachtlich, wie sich in deutschen Krankenhäusern um die Behandlung von psychisch Kranken gekümmert wird. Trotzdem sei die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient erneut mit denselben Diagnosen eingewiesen wird, sehr hoch. Deshalbt sollte man laut Schlenker entscheiden, ob jeder Fall direkt ins Krankenhaus gehöre. Ziel solle es sein, die Krankheit auch ambulant zu behandeln.

Zahl nimmt weltweit zu

Doch nicht nur Deutschland ist betroffen: Weltweit leiden etwa 121 Millionen Menschen unter Depressionen. Dies veröffentlichte jetzt ein Forscherteam der State University of New York in einer Studie. Insgesamt 89.000 Personen aus 18 Ländern wurden in einer Umfrage befragt. Die Nationen wurden voher nach ihrem Einkommen eingeteilt. So kamen zum Beispiel Länder wie die USA, Deutschland und Frankreich in die Sparte der Länder mit hohen Einkommen. Brasilien, Indien und China zählten dagegen zu Ländern mit niedrigen Einkommen.

Laut der Studie litten 15 Prozent der Menschen aus Ländern mit hohem Einkommen in ihrem Leben schon einmal an einem depressiven Zustand. In den Nationen mit niedrigerem Einkommen waren es dagegen nur elf Prozent. Besonders hoch war der Wert in Frankreich, den Niederlanden und den USA. Dabei waren Frauen doppelt so oft betroffen wie Männer.

Was sind Depressionen überhaupt?

Von einer depressiven Episode spricht man, wenn fünf von neun Kriterien erfüllt sind. Zu diesen Punkten gehören der Verlust des Selbstbewusstseins, Schlaf- und Appetitlosigkeit, schlechte Konzentrationsfähigkeit und ein Gefühl von Traurigkeit. Versuche, einen Patienten aufzuheitern, scheitern oft und er versinkt immer tiefer in seiner Melancholie. Dabei kann es sogar zu Suizidgedanken kommen. Es wird vermutet, dass ein großer Teil der circa 9.500 Suizide in Deutschland auf eine Depression zurückzuführen ist.

Hauptauslöser können Trennung, Scheidung oder der Tod von einem Angehörigen oder Freund sein. Aber auch Stress, Angst und Druck können schnell zu einem Seelentief führen.

Wer tief in ein Loch gefallen ist, der kommt dort alleine nur sehr schwer wieder heraus. Dank Psychotherapie, physikalischer Maßnahmen oder einer medikamentösen Behandlung durch Antidepressiva ist es möglich, Leidenden erfolgreich zu helfen und sie zu behandeln.

Quellen: Spiegel.de | Stern.de | Wikipedia.org

Bilder:
(c) Gerd Altmann / Pixelio.de

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