EHEC-Epidemie offiziell vorüber

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Dienstag den Ausbruch der EHEC-Epidemie offiziell für beendet erklärt. Nach mehr als 4.000 Infizierten und 50 Todesfällen endet damit die ansteckende Massenkrankheit nach mehr als drei Monaten.

Vor drei Wochen letzter bekannter Fall

Zwar bleibt die intensivierte Überwachung des EHEC-Bakteriums, doch schließt das RKI das Lagezentrum rund um das Management der Epidemie. Waren sich Experten zu Beginn des Ausbruchs noch unsicher, wo der Ursprung des Keims lag, galt seit Juni eine Warnung vor dem Verzehr roher Sprossen und Keimlingen aus Saatgut. Denn mit hoher wahrscheinlichkeit gelten die aus Ägypten importierten „Bockshornkleesamen“ als Ursache für die EHEC-Epidemie. Diese Samen wurden in Deutschland zu Sprossengemüse verarbeitet, durch dessen Verzehr man sich mit einem seltenen Stamm der EHEC-Bakterien anstecken konnte.

Was es mit dem EHEC auf sich hat

Menschen vor allem in Norddeutschland infizierten sich mit dem seltenen Stamm „Escherichia coli O104:H4“. Um die Epidemie zu verstehen, muss man wissen, dass im Darm Unmengen an Bakterien leben. Die Escherichia Coli, benannt nach ihrem Entdecker Theodor Escherich, sind säurebildende Darmbakterien. Bei diesem Bakterium gibt es krankheitsauslösende Stämme, die sogenannten Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC). „Entero“ ist griechisch und bedeutet Darm, „hämorrhagisch“ bedeutet Blutung, was auf den Krankheitsverlauf hindeutet. Bei dieser Massenkrankheit trat der eben erwähnte Stamm Escherichia coli O104:H4 auf, wobei das Institut weiterhin ein Auge auf diesen Stamm hat.

In der EHEC-Epidemie 2011 wird vom Krankheitsbild her in zwei verschiedene Lager unterteilt: Die eben erwähnte EHEC-Infektion und die daraus resultierende HUS-Erkrankung. HUS steht für Hämolytisch-Urämisches Syndrom, wobei bei dieser bakteriellen Infektion Blutzellen zerstört und die Nierenfunktion geschädigt wird. Nachgewiesen litten rund 732 Personen an dieser Krankheit, 28 davon starben. Das besondere an dieser bereits bekannten Erkrankung war ihr besonders schlimmer Verlauf in dieser Epidemie, die nun wohl ihr Ende fand. Gewarnt wird aber weiterhin vor dem Bockshornklee, auf dessen Verzehr nach Möglichkeit verzichtet werden sollte.

Quellen: Tagesschau.de | Rki.de | Wikipedia.org

Bild:
Rocky Mountain Laboratories, NIAID, NIH / Wikimedia.org

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