Das 37. Moers Festival

Jazz, Welt- und Improvisationsmusik gepaart mit einer Atmosphäre wie es sie auf keinemzweiten Festival gibt. Wer diese einzigartige Kombination erleben möchte, für den führt kein Weg am Moers Festival vorbei.

Immer wieder zu Pfingsten wird ein großes Zirkuszelt im Moerser Stadtpark errichtet, Tonnen von Technik in die Grünfläche transportiert, Fressbuden platzieren sich und erstebemerkenswerte Gestalten werden von den staunenden Anwohnern überall in der Stadt gesichtet. Nicht nur alteingesessene Moerser wissen „Das Jazz Festival beginnt baldwieder.“

In diesem Jahr beginnt das Festival am 9. Mai mit einereuropäischen Big Band, deren bekanntestes Mitglied ihr Leiter Niels Klein sein dürfte. Eben dieser ist unter der Woche in Stefan Raabs Heavy Tones als Saxophonist zu bewundern. Auf dasEuropean Jazz Orchestra werden musikFabrik und Ttukunak aus Spanien folgen. Die Zwillingsschwestern von Ttukunak beherrschen ein fast vergessenes Instrument, welches in früheren Zeiten zurInformationsvermittlung in schwach besiedelten Teilen des Baskenlandes eingesetzt wurde. Man sagt ihnen nach, sie seien Virtuosen auf der, aus ca. zwei Meter langen unterschiedlich dickenHolzbrettern bestehenden Txalaparta.

Abschließen wird den ersten Festival Tag John Zorn, der bereits 1989 in Moers gastierte. Der Saxophonist wird solo auftreten und dem letzten Act des Tages den Campbell Brothers den Hofbereiten.

Das Highlight am Samstag werden Battles sein, die als Shootingstar derSzene gehandelten New Yorker Musiker erzielen ihre größte Wirkung live auf der Bühne. Eine äußerst interessante Idee folgt dann, nämlich das Punkt – live Remix. DieMusiker Jan Bang und Erik Honoré werden zusammen Sidsel Endresen das Konzert der Battles live auf der Bühne remixen und reinterpretieren.

Außerdem treten am Samstag auf: Jason Moran, Samúel Jón Samúelsson Big Band, Free Tallinn Trio, crossroads.

Der Sonntag ist wieder eine Reise durch die Welt der Musik. Es treten Bands aus den Staaten (The Peter Evans Quartet, Theo Bleckmann, Dälek), aus Äthiopien (The Either/Orchestra), ausBrasilien (Caito Marcondes Connecting Orchestra) und aus Norwegen (Frode Gjerstads Circulasione Totale Orchestra) auf. Insbesondere Dälek aus den USA ist ein interessanter Musiker, der beiseiner handgemachten HipHop-Musik mehr wert auf den Sound legt als auf die Texte, auftreten wird er mit seiner Workingband.

Der Finale Tag klingt mit fünf Bands aus. Den Beginn machtAngelika Niescier mit einem Auftrag des Moers Festivals zum Thema Hanns Dieter Hüsch, welcher der größten Söhne der Stadt Neuzeit ist. Wahre Kenner der Szene wissen, dass CecilTaylor und Tony Oxley ein begnadetes Duo der Improvisations-Musik sind. Dieses Jahr werden sie erneut in Moers unter Beweis stellen, dass sie trotz nunmehr schon 20-jähriger Zusammenarbeit immernoch nicht müde sind. Außerdem noch: TYFT, Avishai Cohen Roots Project, Supersilent

Sicher ist die ausgewogene Musikauswahl von Intendant Reiner Michalke mehr als ein Grund wert das Festival zu besuchen, jedoch sollte aber auch nicht die Atmosphäre auf dem Campinggeländeaußer Acht gelassen werden. In der Mischung zwischen campenden Familien, Musikern, Jugendgruppen und Schaulustigen am Rande des Festivalzeltes finden die meisten Besucher ihr wahres Glück.Die Lebensfreude die dort in der Luft schwebt überzeugt die Gäste des Festivals stets auf neue in den Moerser Stadtpark zu kommen.

Timetable:

Freitag European Jazz Orchestra cond. by Niels Klein (EU)
musikFabrik (D)
Ttukunak (E)
John Zorn solo (USA)
Campbell Brothers (USA)
Samstag Crossroads (D, CN, F)
Free Tallinn Trio (EST)
Samúel Jón Samúelsson Big Band (IS)
Battles (USA)
Punkt – live remix (N)
Jason Moran „In my Mind“ (USA, GB)
Sonntag Caito Marcondes Connecting Orchestra (BR, NL, I)
The Peter Evans Quartet (USA)
Theo Bleckmann solo (USA)
Frode Gjerstads Circulasione Totale Orchestra (N, USA, ZA)
Dälek (USA)
The Either/Orchestra & special guest Mulatu Astatke (USA, ETH)
Montag Angelika Niescier „Nicht wahr?!“ (D, N, GB)
TYFT feat. Peter Evans (IS, USA)
Avishai Cohen Roots Project (IL)
Cecil Taylor & Tony Oxley (USA, D)
Supersilent feat. Terje Rypdal (N)

Quelle: moersfestival.de

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