Am vergangenen Sonntag verstarb Alex Steinweiss in Sarasota, Florida im Alter von 94 Jahren. Der New Yorker hatte nicht nur die Idee, Schallplatten in die noch heute üblichen Papphüllen zu stecken, sondern diese künstlerisch zu verschönern. Bereits vor einem Jahr starb seine Frau, mit der er mehr als 70 Jahre verheiratet war.
Alex Steinweiss arbeitete für die Schallplattenfirma Columbia Records. 1939 kam er auf die Idee, der bis dato schmucklosen Verpackung der Schallplatten eine besondere Gestaltung zu geben. Er hielt es für besser, die Platten einzeln in große, dünne und mit Motiven bedruckten Hüllen zu stecken. „Es war lächerlich, wie Platten damals verkauft wurden“, sagte er laut der „New York Times“ 1990 in einem Interview. „Die Cover waren aus braunem, beigen oder grünem Papier. Sie waren überhaupt nicht anziehend und ihnen fehlte jeder Verkaufsreiz.“
Die erste Schellackplatte, welche Steinweiss gestaltete, war eine Einspielung der Songwriter Richard Rodgers und Lorenz Hart. Um sein erstes ganz besonderes Cover zu gestalten, fuhr er für ein Foto zum New Yorker Imperial Theatre an der 45. Straße und überredete den Besitzer, die Leuchttafel eine Stunde so einzustellen, dass ein Team den Schriftzug Rodgers & Hart fotografieren konnten. Dieses Foto der Leuchtreklame mit dem Hintergrund einer grafischen Darstellung einer Schallplatte wurde als erste Schallplattenhülle verkauft. Er gestaltete auch die Cover von Georg Gershwins „Rhapsody in Blue“ und „Eroica“ von Ludwig van Beethoven. Aufgrund der farbig ansprechenden Cover schossen die Verkaufszahlen auf das neunfache nach oben.
Plattencover gehören längst zur modernen Kultur und sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. „Es war eine so einfache Idee, ein Bild mit einer Musik zu verbinden“, zitiert die „Times“ Paula Scher, die in den 70er Jahren selbst Vinylhüllen gestaltete. „Wenn man sich die Musiksammlung heute auf dem iPod anguckt, dann guckt man auf die Idee von Alex Steinweiss.“
Quellen: Stern.de | Wikipedia.org
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