Maskenmann angeklagt

Pädagoge soll 3 Morde begangen haben

Der Staatsanwaltschaft ist die Sachlage klar: Martin N., ein Pädagoge, soll mehrere Kinder missbraucht und in drei Fällen ermordet haben. Lange war der Mann nur als „Maskenmann“ bekannt.

20 Jahre nach der ersten Tötung eines Kindes hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den 40-jährigen Pädagogen Martin N. erhoben. Er soll drei kleine Jungen getötet und über 20 Kinder missbraucht haben.

1992 verschwand der 13-jährige Stefan J. aus einem Internat, einen Monat später wurde er tot gefunden. Dennis R. verschwand drei Jahre später aus einem Zeltlager bei Schleswig und wurde nach zwei Wochen tot in Dänemark entdeckt. September 2001 schlug der Täter erneut zu und entführte Dennis K. aus einem Schullandheim. Ein Pilzsammler stieß wenige Tage später auf den Leichnam des Jungen.

Täter lange unbekannt

Lange suchte die Polizei nach dem Täter, konnte ihn aber nicht finden. Er war nur als der „Maskenmann“ bekannt. Es folgten Jahre mit vielen ungeklärten Missbrauchsfällen, welche sich in verschiedenen Zeltlagern, Schullandheimen und Einfamillienhäusern zugetragen haben sollen. Dadurch, dass sich der Pädagoge Martin N. in seinem Beruf aber unauffällig und korrekt verhielt, kam die Polizei erst Anfang 2011 auf die Spur des Mannes. Ein Soldat konnte sich daran erinnern, dass er einen Mann mit einem verängstigten Jungen gesehen hatte. Die Polizei veröffentlichte daraufhin eine neue Täterbeschreibung und konnte schließlich mit Hilfe eines Opfers den Täter ausfindig machen. Das Opfer war im Jahr 1995 missbraucht worden und konnte sich durch die neuen Hinweise an einen Betreuer einer Ferienfreizeit erinnern.

Mörder gefasst

Am 13. April gelang es der Polizei schließlich Marin N. auf dem Weg zur Arbeit festzunehmen. Am Tag darauf gestand er bereits die Morde an Dennis R., Stefan J. und Dennis K. Außerdem gab er zu, dass er rund 40 Missbrauchsdelikte begangen habe. Von diesen 40 können aber nur noch 20 angeklagt werden, da die restlichen verjährt sind.

Ermittler sehen Verbindungen zu anderen Mordfällen, bei denen weitere Jungen erst entführt und anschließend getötet wurden. Martin N. bestreitet dies und will mit diesen Straftaten nichts zu tun gehabt haben.

Für die Staatsanwaltschaft ist klar: Martin N. hat die Kinder heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen umgebracht haben. Motive seien die vorrausgegangen Missbrauchsdelikte, die damit verdeckt werden sollten.

Quellen: Suedkurrier.de | Focus.de

Bild:
(c) Arno Bachert / Pixelio.de

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