BP will weniger zahlen

Schluss mit Entschädigungen

Der Ölkonzern BP will die Entschädigungen für Einzelpersonen und Unternehmen nach der schweren Ölkatastrophe im Golf von Mexiko einstellen. Die Region habe sich erholt und die Geschädigten würden längst wieder genug Geld einnehmen.

Im April 2010 explodierte die Ölbohr-Plattform „Deepwater Horizon“ des Ölkonzerns BP im Golf von Mexiko. Anschließend versank sie im Meer und verlor dabei Millionen Liter an Erdöl. Es entwickelte sich die schlimmste Ölpest in der Geschichte der USA, was die Folge hatte, dass wichtige Krabben- und Fischfang-Gewässer verschmutzt wurden. An diesem Ort, wo es früher von Touristen gewimmelt hatte, waren jetzt nur noch die Menschen, die mit diesem Geschäft ihr Geld verdienen. Einnahmen? Fehlanzeige!

BP kündigte deshalb an, dass man mit einen Entschädigungsfond durch finanzielle Hilfe den Geschädigten unter die Arme greifen möchte. Die Firma gab an, dass von 41,3 Milliarden US-Dollar, mit denen die Katastrophe beziffert wurde, alleine 20 Milliarden Dollar an die Betroffenen ausgezahlt werden sollen. Von diesen 20 Milliarden Dollar kamen bis jetzt nur 4,5 Milliarden bei 195.000 Betroffenen an.

Region habe sich erholt

Weitere Auszahlungen soll es ab sofort aber nur noch für Austernzüchter, welche durch das Unglück ihre Bänke verloren haben, und für „legitime Ansprüche“ geben. Die anderen Einzelpersonen und Unternehmer werden keinen weiteren Schadenersatz bekommen, wie es in einem Papier des Konzers hieß. Da die Tourismusindustrie wieder laufe, die Fischgründe wieder geöffnet seien und die Krabbenfang-Saison die beste seit Jahren sei, gebe es für das Unternehmen keinen Grund, weitere Entschädigungen zu zahlen.

Kenneth Feinberg, der Finanzverwalter von BP, hatte Anfang des Jahres vorgeschlagen, 2011 70 Prozent des entstandenen Schadens und 2012 30 Prozent zu zahlen. Feinberg wurde daraufhin scharf von BP kritisiert. Das Unternehmen hielt 50 und 25 Prozent für die beiden Jahre als angemessen.

Quellen: Tagesschau.de | Taz.de

Bild:
(c) Klaas Hartz / Pixelio.de

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