Innenminister nehmen Facebook unter die Lupe

Ausschweifende Facebook-Partys sollen ein Ende haben

Durch Facebook-Partys, die aus dem Ruder gelaufen sind, nehmen einige Innenminister von Deutschland jetzt Facebook unter die Lupe und fordern von den Behörden, bei Risiko gegen Partys vorzugehen, welche auf Facebook angekündigt werden.

In letzter Zeit sorgen Partys, die über das soziale Netzwerk organisiert wurden, für Gesprächsstoff. Anfang Juni hatte ein Mädchen aus Hamburg ihre Geburtstagsfeier bei Facebook eingetragen (wir berichteten). An sich nichts Schlimmes, hätte sie die Veranstaltung nicht öffentlich für jeden Benutzer von Facebook zugänglich gemacht. Durch diesen kleinen, aber sehr entscheidenden Fehler kamen am Ende 1.600 Besucher zu der Party. Die Polizei war im Einsatz und nahm elf Personen vorübergehend wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt fest.

Pfingsten spielte sich dasselbe Szenario ab. Mehrere Facebook-Partys wurden von der Polizei aufgelöst, 41 Leute vorübergehend festgenommen, 16 Personen verletzt.

Innenminister: Schluss damit!

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann sagte in der „Welt am Sonntag“: „Wenn die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet wird, müssen Facebook-Partys im Vorweg verboten werden.“ Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger hat in dieser Angelegenheit eine ähnliche Meinung: „Gibt es im Vorfeld einer angekündigten Facebook-Party konkrete Hinweise auf eine Gefahr für Teilnehmer oder unbeteiligte Dritte, ist es die Aufgabe einer kommunalen Ordnungsbehörde, die Veranstaltung zu untersagen.“

Damit Facebook-Events nicht mehr aus dem Ruder laufen können, soll laut Schünemann ein Internet-Führerschein in deutschen Schulen eingeführt werden. Dadurch sollen die Jugendlichen lernen, welche Folgen eine öffentlich gemachte Veranstaltung auf Facebook haben kann. Meistens müssen die Eltern nach einer solchen Party für die Schäden und die Müllabfuhr aufkommen, nur, weil die Jugendlichen nicht wissen, was sie mit der Ankündigung in sozialen Netzwerken überhaupt anrichten können.

Bayerns Innenminister Joachim Hermann warnte davor, dass für Einladende oft immense Kosten entstehen könnten. Das Ziel der Gäste sei es meistens nur, Randale zu machen und Sachen zu zerstören. Alles muss von der veranstaltenden Person bezahlt werden. Kommt es zu Straftaten, müssen sogar die Kosten des Polizeieinsatzes getragen werden. So wird aus einer harmlosen Geburtstagsfeier, zu der eigentlich nur die eigenen Freunde eingeladen waren, ein massives Sicherheitsproblem mit unabsehbaren Folgen.

Quellen: Spiegel | Stern

Bild:
(c) Alexander Klaus / Pixelio.de

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