Luciano Pavarotti gestorben

Am Donnerstagmorgen ist der weltberühmte Startenor Luciano Pavarotti im Altervon 71 Jahren verstorben. Er verlor nach mehr als einem Jahr den Kampf gegen den Krebs.


Pavarotti wurde am 12. Oktober 1935 im italienischen Modena als Sohn eines Bäckers geboren. Seine Karriere als Opernsänger begann er allerdings erst sehr spät, denn zunächststudierte er Pädagogik und arbeitete anschließend zwei Jahre als Lehrer. Erst mit 21 Jahren entdeckte er sein Stimmtalent und entschloss sich, selbiges von nun an intensiv zu trainieren. Erbegann daher 1956 bei Arrigo Pola das Studium des Gesangs, wechselte dann im Jahr 1958 zu Ettore Campogalliani und setzte das Studium dort fort.

Drei Jahre später, also 1961, feierte Pavarotti sein Debüt als Opernsänger am Opernhaus von Reggio Emilia. Er verkörperte dort den Rudolfo in „La Bohème“, einerberühmten Oper des italienischen Komponisten Giacomo Puccini. In derselben Rolle gelang dem auch als Belcanto bekannten Tenor schließlich der internationale Durchbruch. Möglich wurdedieser Erfolg erst auf Grund eines Zufalls: Sein Kollege Giuseppe di Stefano erkrankte kurz vor der Aufführung und Pavarotti musste somit als Vertretung einspringen. Dabei zeigte sich, dass erin beeindruckender Weise musikalische Höchstleistungen darbieten konnte. Im Publikum der Londoner Covent Garden Opera brachen sensationelle Stürme der Begeisterung aus.

Zeit seiner Karriere begeisterte Pavarotti, nach großartigen Auftritten in den USA auch „The Big P“ genannt, sein Publikum und konnte mit seiner Stimme sogar der Oper eher abgeneigte Menschenfür sein „Mundwerk“ begeistern. Charakteristisch waren gegen Ende seiner Auftritte immer die weit geöffneten Arme, mit denen er eine Umarmung des Publikums symbolisierte.

Neben seiner Musik war er auch immer ein ausgezeichneter Selbstvermarkter. Zusammen mit Placido Domingo und José Carreras gründete er die legendäre Opernformation „Die dreiTenöre“. Mit ihr feierte Pavarotti zweifelsohne eine seiner großen Karrierespitzen: 1990 trat das Trio vor zehntausenden Stadiongästen und Millionen von Fernsehzuschauern bei derFußball-WM in Italien auf. Das präsentierte Stück „Nessun Dorma!“ machte ihn nun auch den letzten Leuten bekannt, die zuvor noch nichts von Pavarotti gehört hatten. In den 90erJahren entdeckte er auch zusehends sein Potential für die Popmusik. Er sang Duette mit Stars wie U2-Sänger Bono oder Mariah Carey. Auch leichte Titel wie „O solemio“ oder seine Version von „Stille Nacht“ sorgten dafür, dass Pavarotti-Platten millionenfach über die Ladentheke gingen und seine Stimme sich in zahlreicheKöpfe einbrannte.

Die 90er Jahre läuteten aber zu Beginn ihrer zweiten Hälfte langsam den Rückgang dieser großen Karriere ein. So hatte Pavarotti zusehends mit Gewichtsproblemen zu kämpfen undmusste sich daher auch einigen Operationen, unter anderem am Knie und am Rücken, unterziehen. Bei einer Aufführung von Giuseppe Verdis Oper „Don Carlos“ musste er sogar Pfiffe ernten, daseine Stimme die großen Melodiesprünge einfach nicht mehr schaffte.

Nach erfolgreicher Erholung ging der Sänger aber nochmals mit Carreras und Domingo auf Welttournee. Dabei konnte er abermals große Erfolge feiern. Nach der Jahrtausendwende begann sich seinallgemeiner Zustand wieder zu verschlechtern. Mit seiner Gesundheit ging es erneut bergab und seelisch bereitete ihm 2003 der Tod seines Sohns große Schmerzen. Der Sohn starb unmittelbar nachder Geburt. Von dieser Tragödie sollte er sich für den Rest seines Lebens nicht mehr richtig erholen. In der ersten Hälfte des Jahres 2006 wurde bei Pavarotti schließlichBauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Trotz zahlreicher Chemotherapien sprach die Behandlung nicht an. Am Donnerstagmorgen starb der 71-Jährige schließlich in seinem GeburtsortModena.

Quellen:
Spiegel online
N24 online
Focus online

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