Blutmond glüht über Deutschland
Am Mittwoch kann bei klarem Himmel eine totale Mondfinsternis beobachtet werden. Über vier Stunden soll das kosmische Schattenspiel über ganz Deutschland zu bewundern sein, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit – sogar der spektakuläre „Blutmond“ wird erwartet.
Wenn der Mond zentral durch den Erdschatten wandert und ihn die Erdatmosphäre in ein Kupferrot taucht, dann ist die Rede vom „Blutmond“, einem äußert seltenen Naturschauspiel. Wenn der Mond um 21.30 Uhr im Südosten aufgeht, wird er mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sein, da er ganz tief am Horizont stehen wird und um diese Uhrzeit erst die Dämmerung einsetzt. Wer aber Geduld hat, erhält die Chance, bei klarem Himmel die Darbietung in vollen Zügen zu genießen. Die totale Verfinsterung des Mondes hält bis 23.03 Uhr an, dann verlässt der Erdbegleiter den Kernschatten wieder. Das über vierstündige himmlische Wechselspiel der Gestirne am 15. Juni wird das längste seit 2000 sein, da der Planet den Erdschatten zentral durchwandert und dies ungefähr vier Stunden und vierzig Minuten dauert. Der Kernschatten der Erde ist der Bereich, in dem unser Planet das Licht der Sonne fast komplett abschirmt.
Wie entsteht eine Mondfinsternis?
Der Mond umkreist die Erde und beide umkreisen zusammen die Sonne. Wenn die Sonne, der Mond und die Erde dabei auf einer Linie liegen, dann taucht der Vollmond in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde ins Weltall wirft und es entsteht eine teilweise – in seltenen Fällen auch eine totale – Mondfinsternis. Wenn sich der Mond im Schattenkegel befindet, streut die Erdatmosphäre meist rotes Licht in den Kegel, worauf die Rotfärbung des Mondes zurückzuführen ist; diese variiert je nach Gehalt von Vulkanasche in der Erdatmosphäre.
Blutmond bei totaler Verfinsterung
In der chinesische Mythologie glaubten die Menschen, dass bei der Mondfinsternis ein Drache den Mond verschlingt. Der Erdbegleiter erscheint in der Tat tief kupferrot bei einer Verfinsterung und der Anschein von einem blutenden Mond ließ die Menschen erstarren. Doch die Chinesen wussten sich zu helfen: Sie verjagten den Drachen mit viel Lärm und Gepolter und befreiten so den Mond einige Stunden nach Beginn der Verdunklung.
Wie beeindruckend der Blutmond am Mittwoch letztendlich sein wird, bleibt abzuwarten, da die derzeitige Jahreszeit keine allzu kräftige Mondfärbung erlaubt, weil die Mondfinsternis knapp eine Woche vor der Sommersonnenwende in eine der hellsten Nächte des Jahres fällt.
Quelle: Welt.de | N-TV.de | Nordbayern.de
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