Das soziale Netzwerk „Facebook“ wird von mehr als 600 Millionen Menschen weltweit genutzt. Doch viele kennen die Gefahren, die hinter dem Dienst stecken können, nicht. Immer noch schützen tausende User ihre Kontaktdaten nicht ausreichend, sodass diese öffentlich zugänglich sind.
„Facebook“ hat so seine Tücken, das zeigt auch das jüngste Beispiel rund um die sechzehnjährige Thessa. Sie wollte lediglich mit ein paar Freunden ihren Geburtstag feiern, hat jedoch vergessen, beim Erstellen der Veranstaltung einen Haken zu entfernen – nämlich den, der angibt, dass die Veranstaltung öffentlich und damit für jeden zugänglich ist. Prompt meldeten sich 15.000 User aus ganz Deutschland als Gäste an, 1.500 haben sich dann vor dem Haus der sechzehnjährigen eingefunden, um ihren Geburtstag zu feiern. Aus Angst vor der Menschenmenge haben die Eltern eine Security-Firma sowie die örtliche Polizei informiert.
Ein Häkchen führt zum Desaster
Thessa hat einen schwerwiegenden Fehler gemacht: Sie hat während der Erstellung ihrer Veranstaltung vergessen, den Haken „Jeder kann die Veranstaltung sehen und für sie zu-/absagen (öffentliche Veranstaltung) “ zu entfernen. Folglich konnten sich tausende Benutzer für die Teilnahme an der Geburtstagsfeier anmelden. Zudem hat der Teenager auch seine vollständige Anschrift preisgegeben. „Facebook“-Benutzer, die eine Veranstaltung erstellen möchten, sollten also darauf achten, ob sie diese öffentlich machen wollen oder nicht.
Erste Anlaufstelle: die Privatsphäre-Einstellungen
Nach dem Registriervorgang sind sämtliche die Privatsphäre des Nutzers betreffende Einstellungen deaktiviert. Alle Informationen sind somit öffentlich zugänglich und können von jedem Internetnutzer eingesehen werden, einschließlich Suchmaschinen. Deswegen sollte der erste Weg direkt in die Privatsphäre-Einstellungen des Netzwerks führen, die unter „Konto – Privatsphäre-Einstellungen“ zu finden sind. Dort kann der Nutzer einstellen, ob „alle“, „Freunde“ oder „Freunde von Freunden“ auf die persönlichen Daten zugreifen können. Empfehlenswert ist jedoch, alle Einstellungen auf „benutzerdefiniert“ zu setzen und somit selbst zu bestimmen, welche Gruppen diese Information einsehen dürfen oder ob sie eventuell sogar nur für einen selbst verfügbar sein sollen.
Klickt man auf den Link „Benutzerdefinierte Einstellungen“ hat man ebenfalls die Möglichkeit, bestimmte Informationen nur ausgewählten Personen zu zeigen oder sie vor ausgewählten Freunden zu verbergen. Hat man alle Einstellungen vorgenommen, bietet „Facebook“ einem an, das eigene Profil aus der Sicht von anderen zu betrachten. Folgt man dem Button „Vorschau für mein Profil“ kann man den Namen eines Freundes eingeben und sehen, welche Daten diesem nun zugänglich sind.
Kontosicherheit
Neben den Privatsphäre-Einstellungen sollte auch die Kontosicherheit überprüft werden. Hierzu klickt man sich über den Reiter „Konto“ in die „Kontoeinstellungen“. Dort betrachtet man den Punkt „Kontosicherheit“. Ein Muss für jeden „Facebook“-Benutzer, der sicher unterwegs sein will, ist hier der Punkt „Sicheres Durchstöbern (https)“. „Facebook“ wird nun über eine sichere Verbindung genutzt, was vor Phishing-Attacken von Außenstehenden schützt.
Außerdem findet ihr hier eine Liste, die euch zeigt, welche Geräte wann und von welchem Ort aus auf euer „Facebook“-Konto zugegriffen haben. Solltet ihr einen unbekannten oder verdächtigen Zugriff in der Liste finden, könnt ihr auf „Aktivität beenden“ klicken.
Neues Sicherheitsfeature seit April
Facebook““ schraubt durchgehend an der Sicherheit im sozialen Netzwerk. So wurde erst vor kurzem ein neues Feature eingebunden, das nun für mehr Schutz beim Einloggen sorgt. Möchte ein Nutzer sich von einem neuen Gerät aus bei „Facebook“ anmelden, muss vorher ein Sicherheitscode eingegeben werden, der dem Benutzer per SMS auf das Handy zukommt. Dabei wird sichergestellt, dass es sich um einen legitimen Login-Vorgang handelt. Um dieses Feature zu aktivieren, muss unter dem Punkt „Anmeldebestätigungen“ ein Häkchen gesetzt werden.
Die Sicherheitseinstellungen sind schön und gut, jedoch sollte immer daran gedacht werden, dass jeder Nutzer selbst entscheiden muss, welche Informationen er bei sozialen Netzwerken preisgibt. Einmal veröffentlicht, ist es nur schwer möglich, die Daten oder Informationen wieder aus dem Netz zu bekommen. Das Internet vergisst schließlich nie.
Bilder:
(c) Facebook
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