Weitere Finanzspritze für Griechenland

Krise hält bis heute an

Seit Frühjahr 2010 befindet sich Griechenland am Rand der Staatspleite und verunsichert somit die gesamte Euro-Zone. Dank internationalen Finanzspritzen wird eine Insolvenz vorübergehend verhindert.

Jedoch werden auch die Gelder für die Finanzspritzen knapper. Eine Überlegung Griechenland aus der Eurozone zu schmeißen, ist zumindest auszuschließen, denn dies würde auch die anderen Eurostaaten schaden. Banken müssten mit Steuergeldern gestützt werden, um sie so aufrecht zu erhalten. Mitte Mai betrugen die Schulden Griechenlands rund 300 Milliarden Euro. Davon lagen etwa 50 Prozent bei der Europäischen Zentralbank, dem Internationalen Währungsfounds und der öffentlichen Hand. Am 03.06.2011 bekommt Griechenland nun eine weitere Finanzspritze.

Nachdem der Internationale Währungsfound, die Europäische Union und die Europäische Zentralbank die Finanzbücher Griechenlands überprüft und einen Fortschritt an Sparanstrengungen erkennen konnten, verfassten sie einen Fortschrittsbericht. An ihm hing eine zwölf Milliarden Finanzspritze für Griechenland. Wäre keine Sparanstrengung gesehen worden, wäre Griechenland in ein paar Wochen absolut Zahlungsunfähig gewesen. Laut der drei Kommissionen erkennt man bei den Exporten ermutigende Anzeichen. Zudem sinken die Arbeitskosten und die Inflation geht auch zurück. Sie erläuterten, dass sie eine Stabilisierung der Wirtschaft bist zum Jahreswechsel erwarten. In Gesprächen mit der Troika wurden weitere Maßnahmen getroffen. Sie wollen die Wirtschaft wieder aufbauen und in den Jahren von 2012 bis 2015 weitere Sparmaßnahmen durchführen. Der Euro-Gruppenchef Jean-Claude Junger bestätigte, nachdem er sich mit dem griechischen Ministerpräsidenten Georgios Papandreou getroffen hatte und dieser ihm sein Wort gab, dass Athen alles nötige dafür tuen würde um die nötigen Sparmaßnahmen in die Tat umzusetzen, dass Griechenland die so dringend benötigte Finanzspritze bekommen würde.

Neue Bedingungen

Es wird zudem ein zusätzliches Hilfspaket von Junker bereitgestellt. Dabei wäre eine Voraussetzung, dass Privatbanken freiwillig am Projekt teilnehmen. Er vertraut darauf, dass alle Eurostaaten unter bestimmten Bedingungen neue Kredite zur Verfügung stellen. Dazu versichert Junker, dass Griechenland in der Lage sei, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Die Regierung Griechenlands hat erklärt, dass sie bis zum Jahr 2015 78 Milliarden Euro sparen wollen. Allein 50 Milliarden Euro will sie durch den Verkauf von Staatsimmobilien und Privatisierungen staatlicher Unternehmen einnehmen. Die entsprechenden Gesetze sollen von den Ministern in Athen besprochen und in wenigen Tagen dem Parlament vorgelegt werden.

Innenpolitische Probleme

Ob dieses Vorhaben realistisch ist bezweifeln viele, denn in Griechenland herrscht ein innenpolitischer Kampf um das Vorhaben der Sparmaßnahmen. Die konservative Opposition will die Steuern erhöhen. Gleichzeitig wächst das Misstrauen im Volk. Einige Demonstranten blockierten das Finanzministerium in Athen und brachten eine Banderole an dem Gebäude an. Damit wurde zum Generalstreik berufen. Am Donnerstag kam es gegen Abend zu Unruhen in der Athener Vorstadt Argyroupolis. Etwa 200 Demonstranten warfen Steine und Eier. Ihr Ziel war der griechische Regierungssprecher Giorgos Petalotis.

Quellen: Apano-bloggt.de | Spiegel.de

Bilder:
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