Kommentar: CL-Sieger 2011 – FC Barcelona

Barca spielt in einer eigenen Liga

Der FC Barcelona ist zum vierten Mal Sieger der Champions League. In einem höchst unterhaltsamen Finale besiegte das Team um Superstar Lionel Messi Manchester United mit 3:1. Am Ende war es ein vergleichsweise ungefährdeter und in Summe vollkommen verdienter Sieg!

Messi und Co. erneut Champions

Man muss kein großer Fußball-Fan sein, um zu wissen, dass der FC Barcelona in den letzten Jahren das Maß aller Dinge im europäischen Fußball war. Zehn Titel unter Trainer Pep Guardiola in den letzten drei Jahren sprechen eine deutliche Sprache. Dennoch hatten vor dem Final-Spiel am gestrigen Abend einige mit einer Begegnung auf Augenhöhe gerechnet. Was die Zuschauer im Londoner Wembley-Stadion dann aber zu sehen bekamen, war teilweise demütigend für den englischen Premier League-Sieger. Streckenweise 70 Prozent Ballbesitz für die Spanier und immer wieder brillant vorgetragene Angriffe brachen dem, laut „Forbes“, wertvollsten Klub der Welt am Ende das Genick.

Pedro bringt die Katalanen in Front

Nach zehn starken Auftaktminuten der Engländer kristallisierte sich die Dominanz des FC Barcelona immer mehr heraus. In einer abwechslungsreichen Anfangsphase besorgte Pedro in der 27. Spielminute nach einem herrlichen Pass durch den Mittelfeldstrategen Xavi das 1:0. Nur sieben Minuten später gelang allerdings schon der Ausgleichstreffer durch Wayne Rooney (hier geht es zum Tor). Barca zeigte sich davon wenig beeindruckt und zog weiterhin sein Kurzpass-Spiel auf – Halbzeitstand 1:1.

Messi-Gala

Während man in der ersten Halbzeit noch von einem halbwegs ausgeglichenen Spiel hatte sprechen können, war die Überlegenheit der Katalanen in der zweiten Halbzeit phasenweise erdrückend. Selbst, wenn man kein Fan des Teams aus Spanien ist – ihr Spiel war einfach nur überragend. Und aus dieser in allen Belangen überlegenen Mannschaft stach wieder einmal einer besonders heraus: Lionel Messi! Die zweiten 45 Minuten gehörten ohne Zweifel dem argentinischen Superstar. Nach dem Spiel sagte Alex Ferguson, Trainer von ManU: „Wir wussten, dass Barcelona gut ist. Wir haben uns gut auf das Spiel vorbereitet. Wir waren ganz nah dran. Aber es war unmöglich, Messi zu kontrollieren.“ Wer so lange im Fußballgeschäft tätig ist, kann nicht irren. Messi höchstpersönlich besorgte den 2:1-Führungstreffer, ehe David Villa in der 69. Minute (Messi hatte zuvor die halbe Hintermannschaft der „Red Devils“ schwindelig gespielt) für den endgültigen Spielstand sorgte (hier geht es zum Tor). Eine Randnotiz: Messi ist mit zwölf Treffern übrigens Torschützenkönig der abgelaufenen Champions League-Saison.

Nach Titelgewinn – Guardiolas Abschied?

Nach diesem Spiel muss man sagen, ob man Barca-Fan ist oder nicht: Der FC Barcelona ist zur Zeit unumstritten das beste Team Europas und der Welt! So kurz nach einem glorreichen Triumph wie diesem schon über die Zukunft zu sprechen, ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, aber wohl unvermeidlich. Denn besonders eine Personalie spukte schon vor dem Finale durch die Medien – Pep Guardiola. Der momentan erfolgreichste Fußball-Trainer des Planeten denkt nämlich offenbar an Abschied. Vor der Begegnung waren Stimmen laut geworden, der ehemalige Barca-Spieler ziehe es in Erwägung einen Schnitt zu setzen und sich vorerst zurückzuziehen. Der Druck sei einfach enorm gewesen in den letzten drei Jahren. Nun bleibt abzuwarten, wie sich der Trainer der Katalanen entscheiden wird. Sein Anteil an der Dominanz des FC Barcelonas ist in jedem Falle unbestritten. Mit ihm würde einer der Eckpfeiler im System des besten Teams wegbrechen. Angesichts der erdrückenden Überlegenheit ist jedoch schwer vorstellbar, dass das „Konstrukt“ Barcelona dadurch einsturzgefährdet wäre. Denn wer einen Messi, einen Xavi und wie sie alle heißen mögen in seinen Reihen weiß, muss sich vor der Zukunft wohl nicht fürchten. So viel sei gesagt: Der gestrige Titelgewinne, war mit Sicherheit nicht der letzte!

Bild:
(cc-by-sa) americanistadechiapas / flickr.com

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