Kommentar: AIDS-Bekämpfung macht Fortschritte

Forscher raten zur frühen Einnahme von Medikamenten

Es ist ein großer Schritt im Kampf gegen das Immunsystem schwächende Virus AIDS. Eine Studie bewies nämlich, dass die Infizierten, die früh genug HIV-Medikamente einnehmen, deutlich weniger ansteckend sind. Experten sehen diesen Erfolg als Durchbruch.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was ist AIDS überhaupt? AIDS steht für „Acquired Immunodeficiency Syndrome“ (erworbenes Immundefektsyndrom) und entwickelt sich aus dem HI-Virus (Menschliches Immunschwäche-Virus). Es kann sich nur über Körperflüssigkeiten verbreiten und formierte sich in den letzten Jahren zu einer Pandemie. Weltweit sind etwa 33,4 Millionen mit diesem Virus infiziert. Darüber hinaus stecken sich jährlich 2,6 Millionen Menschen mit dem HI-Virus an. Man hat sich deshalb die Frage gestellt, welcher Zeitpunkt der beste wäre, um gegen die Erreger vorzugehen. Bisher gab es nur Medikamente, die AIDS verlangsamten und so hinauszögern konnten. Dazu kommen die Nebenwirkungen der Arzneimittel, die auftreten können, wenn man diese über einen längeren Zeitraum einnimmt – zudem werden auch Leber und Nieren geschädigt und dies kann tödlich enden.

Das Experiment

Eine Untersuchung bewies, dass Infizierte deutlich weniger ansteckend sind, wenn sie die Medikamente frühzeitig einnehmen als die Personen, die erst zu einem späterem Zeitpunkt zum Pharmazeutikum greifen. Daraus schließt sich, dass sich das frühzeitige Einnehmen von Medikamenten durchaus positiv auswirken kann. Um weitere Erkenntnisse ausfindig zu machen, führt das amerikanische, nationale Institut für Allergie- und Infektions-Krankheiten weitere Untersuchungen durch. Unter den Teilnehmern waren neben infizierten Teilnehmern auch Paare, bei denen der jeweilige Partner nicht an HIV erkrankt war. Die Teilnehmer trennte man in zwei Gruppen auf; die Mitglieder der ersten Gruppe sollten sofort Medikamente einnehmen, die Mitglieder der zweiten erst nachdem die ersten Symptome auftraten. Um dennoch das Infektionsrisiko zu senken, teilten Ärzte Kondome aus und informierten die Teilnehmer über Safer Sex. Die Anzahl der Teilnehmer betrug 1.763. Die Paare kamen aus Afrika, Asien, Süd- und Nordamerika. Bei 890 Paaren war der Mann infiziert, bei 873 Fällen die Frau.

Unerwartetes Ergebnis

Es war eine Laufzeit bis einschließlich 2015 geplant, doch durch die ausdrücklichen Ergebnisse wurde die Studie vorher beendet. Es infizierten sich insgesamt 40 Teilnehmer. Einzig und allein einer aus der Gruppe der Sofortbehandelten wies eine Infektion auf. Die restlichen 39 Infizierten gehörten der zweiten Gruppe an. Durch diese Untersuchung wird deutlich, dass das Ansteckungsrisiko um 96 Prozent gesunken ist. Ärzte erwähnten auch, dass ein Vaginagel die Infektionsrate ebenso verringern soll, allerdings nur um 40 Prozent. Wissenschaftler betonen auch, dass man die Wirkstoffe gezielt einsetzen sollte und sie zum Beispiel in Gleitmitteln zum Einsatz bringen könnte.

Quellen: Spiegel.de | Wikipedia.org [1] [2]

Bilder:
(c) weisserstier / Flickr.com
Dr. Edwin P. Ewing Jr. / Wikipedia.org

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