Richtungsweisendes Game im Rennspiel-Genre?
Heute gibt es unseren Test des neuen „Shift 2: Unleashed“ für euch! Eine neue, realistische Rennsimulation, welche durchaus mit „Forza 3“ und „Gran Tourismo 5“ mithalten kann.
Seit einigen Wochen findet ihr das neue „Shift 2: Unleashed“ nun in den Regalen. Innerhalb kurzer Zeit hat es die Top Ten der Game-Charts unsicher gemacht und hält sich dort bis heute. Und das aus gutem Grund!
Spielstart
Leider müssen wir direkt einen kleinen Punktabzug bei der Menüführung vornehmen. Diese sind leider etwas unstrukturiert und zu weit ineinander verschachtelt. Gerade im Bereich der Tuning-Upgrades für euer Auto könnt ihr schnell die Übersicht verlieren. Mit etwas Übung sollte das für einen erfahrenen Konsolero aber kein Problem darstellen.
140 Fahrzeuge auf 72 Strecken
Natürlich startet ihr – wie bei jedem anderen Spiel von „Need for Speed“ auch – mit den kleinen Serienfahrzeugen. Hierzu zählen VW, Seat, Mazda, Audi und einige weitere. Dies ändert sich aber mit zunehmender Spielzeit und nach einigen Rennen erwarten euch dann auch die besseren der insgesamt 140 spielbaren Boliden, zu denen unter anderem folgende Fahrzeuge gehören: Bugatti Veyron, McLaren F1, Pagani Huayra und der Lamborghini Reventón.
Bei den Details der Fahrzeuge haben die Entwickler keineswegs gegeizt. Auch die Strecken sind den Originalstrecken nachempfunden, auch wenn die Anzahl von insgesamt 72 Strecken sich auch auf die verschiedenen Abwandlungen einer Strecke aufsummieren. Dennoch sind die Klassiker wie selbstverständlich der Nürburgring, Monza und auch der Circuit de Catalunya anzufinden.
Interessant ist auch, dass die Rennen bei verschiedenen Tageszeiten stattfinden. So gilt es nicht nur Rennen am Tage zu gewinnen, sondern auch bei Nacht und in der Dämmerung. Dabei ist das Fahren bei Nacht sowie in der Dämmerung für Streckenneulinge nicht gerade leicht. Kurven können teilweise erst sehr spät eingesehen werden, oder aber das Fahrerfeld wird durch die tiefstehende Sonne bei Dämmerung geblendet. Außerdem gibt es beim Spiel keine Wettereffekte und seitens der Entwickler sind längst nicht alles Strecken für ein Nachtrennen ausgelegt worden. Schnee und Regen bleiben komplett aus.
Fahrgefühl vom Feinsten
Muss man „Shift 2: Unleashed“ mit Konkurrenten wie „Forza 3“ und „Gran Tourismo 5“ vergleichen? Von uns ein eindeutiges Ja, denn die Entwickler haben sich wirklich Gedanken bei der Fahrphysik und den verschiedenen Perspektiven gemacht.
Der Realismusgrad eines Spiels wird immer wieder diskutiert und ganz im Gegenteil zu „Hot Pursuit 2“, einem klassischen Rennspiel, in dem man die Bremse so gut wie nie nutzt, erwartet „Shift 2“ eine Menge Konzentration und Geschick vom Spieler. Hier muss viel öfter gebremst und gelenkt werden. Der Wagen reagiert auf kleinste Unebenheiten auf der Strecke und man muss hier oft nachjustieren, um die Ideallinie zu halten. Außerdem ist das punktgenaue Anbremsen beim Anfahren einer Kurve sehr ausschlaggebend. Fährt man einen Tick zu schnell durch diese, driftet der Wagen direkt ungewollt nach außen ab.
Das Fahrgefühl ist aus unserer Sicht insgesamt sehr gut gelungen. Die neue Sicht aus dem Helm heraus, welche das Blickfeld einschränkt, ist grandios und vermittelt ein wahrhaft einzigartiges Fahrerlebnis. Tipp der Redaktion: Schaltet in der Helmperspektive die Minikarte sowie alle anderen Bildschirmanzeigen für noch mehr Fahrspaß einfach aus. Für uns ist dieses Feature ein Muss für alle kommenden Spiele dieses Genres, da dies darüber hinaus auch die Kopfbewegungen des Fahrers im Zusammenspiel der Fliehkraft wiedergibt. Zugegeben ist das etwas gewöhnungsbedürftig, aber ein Plus für den Realitätsgrad des Spiels.
Aggressive KI-Gegner
Im Rennmodus sind eure KI-Gegner keineswegs zu unterschätzen, auch wenn diese in den ersten Rennen eurer Karriere verhältnismäßig schlechter erscheinen, ändert sich das mit zunehmender Spieldauer. Außerdem verzeihen eure Kontrahenten euch keinen Fahrfehler. Passiert euch dies, hängt euch nämlich der nächster Wagen schon wieder im Nacken oder zieht an euch vorbei. Auch ein Rempler bei Überholmanövern wird gnadenlos geahndet. Im schlechtesten Fall landet ihr nach ein paar Drehungen außerhalb der Strecke.
Autolog
Wie schon aus vorangegangen „Need for Speed“-Publikationen bekannt, gibt es das Autolog-Feature auch bei „Shift 2 Unleashed“. Über die Speedwall könnt ihr euch mit euren Freunden messen und diese benachrichtigen, wenn ihr die Bestzeit unterboten habt. Aber Achtung: Ihr solltet die Strecke nicht abkürzen! Falls doch, wird eure Zeit auf der Speedwall nicht veröffentlicht und wird ungültig.
Mehr Leistung? Kein Problem!
Im Bereich Leistungstuning lässt „Shift 2: Unleashed“ das Tüftler- und Bastlerherz höher schlagen. Gerade im Bereich Leistungstuning gibt es etliche Auswahlmöglichkeiten, um die Beschleunigung oder Höchstgeschwindigkeit eures Benzinschluckers zu optimieren. Beim optischen Tuning fehlt es eindeutig an Spoilern, denn diese werden bisher gar nicht angeboten. Dafür gibt es eine Vielzahl von Lackierungen, Vinyls und Felgen.
Fazit, Tobias Koch
„Shift 2: Unleashed“ ist ein Rennspiel wie es im Buche steht und kann durchaus schon zum großen Bruder „Gran Tourismo“ aufblicken. Das Fahrgefühl und die Fahrdynamik einzelner Wagen sind anfangs erst etwas gewöhnungsbedürftig, mit etwas Übung ist das aber kein Problem. Schade ist auch, dass bei der Anzahl der Strecken etwas gemogelt wird. Richtig überrascht hat mich aber die neue Kamera direkt aus dem Helm heraus. Das Neigen des Kopfes aufgrund der Fliehkraft und das eingeschränkte Blickfeld lassen letztendlich großes Realitätspotenzial in eure Wohnzimmer einfließen.
Bilder:
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