Yellowstone-Nationalpark hochexplosiv

Ein gewaltiger Vulkan schlummert unter dem Yellowstone-Nationalpark. Neue Studien zeigen den 640 Kilometer langen Magmaschlauch des Giganten, der sich unter den USA befindet – ein riesiges Munitionsdepot, das bei einem Ausbruch zur Katastrophe führen könnte.

Drohende Apokalypse

Unter dem Yellowstone-Nationalpark brodelt es. Über den von Touristen sehr beliebten und auch ältesten Nationalpark der Welt wacht ein gigantischer Vulkan, der sich mit einem Magmaschlauch von über 600 Kilometern Länge unterirdisch im 40-Grad-Winkel durch die USA schlängelt. Der 1.000 Grad heiße Schlauch bahnt sich unter Montana und Idaho seinen Weg nach Westen. Möglicherweise ist er noch länger als gedacht, doch die Messungen der Wissenschaftler reichten nicht tiefer.

Yellowstone-Lake

Michael Zhdanov und Robert Smith von der University of Utah in den USA untersuchten den Untergrund mittels Schallwellen, die von kleinen Erdbeben ausgelöst wurden. Kürzlich analysierten Smith und Zhdanov die elektrischen Wellen und kamen zu dem Ergebnis, dass die Magmamengen weitaus größer sind als bisher angenommen. Bei ihrer Studie maßen die Wissenschaftler wie gut der Untergrund elektrischen Strom leitet. Magma, das so gut wie Salzwasser leitet, verrät sich durch seinen geringen Widerstand. Messungen zeigen, dass sich um den Magmaschlauch eine weder flüssige noch gasförmige Masse befindet. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um eine Mischung aus Magma und Wasser, die unter hohem Druck steht. Blasen geschmolzener Gesteinsmasse lösen sich zeitweise aus dem Schlauch und steigen nach oben in die Magmakammer, die als Auffanglager dient. Allerdings erhöht die Neubildung von Magma den Druck in der Kammer enorm, sodass es irgendwann zum Ausbruch kommen wird. Wann das sein wird, kann niemand voraussagen.

Großansicht auf den Magmaschlauch durch Anklicken

Der Supervulkan, wie ihn die Experten aufgrund seiner „Größe“ und „Reichweite“ nennen, ist in den vergangenen zwei Millionen Jahren mehrmals ausgebrochen. Es gab zahlreiche kleinere Ausbrüche und drei gewaltige Eruptionen, die letzte vor 640.000 Jahren. Der damalige Ausbruch ließ die Erdkruste einstürzen und einen riesigen Krater entstehen – in diesem befindet sich der heute so beliebte Yellowstone-Nationalpark. Sollte der Vulkan in der heutigen Zeit erwachen, könnte das ein Ausbruch verheerenden Ausmaßes werden. 800 Grad heiße Glutlawinen aus Lava würden die US-Staaten Wyoming, Montana und Idaho einäschern. Ein dichter Ascheregen würde den gesamten nordamerikanischen Kontinent bedecken und die Infrastruktur sowie die Landwirtschaft lahmlegen. Ebenso hätte eine Eruption eine dramatische Abkühlung des globalen Klimas zur Folge.

Quellen: Spiegel.de | Unews.utah.edu

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