Kampf der Generationen

Computerspiele sind eines der größten Streitthemen unserer Zeit. Für die eine Generation ein Hobby, für die Vorherige die Wurzel allen Übels. Neue Begriffe wie „Killerspiele“ wurden eingeführt und das Thema mutierte zum allgemeinen Sündenbock der Politiker für nahezu alle gesellschaftlichen Probleme.

Kampf der Generationen

Gibt es eine Generation „Videospieler“ überhaupt? Auf diese Frage könnte man sowohl mit „Ja“ als auch mit „Nein“ antworten. Videospiele sind wohl kein vorübergehendes Phänomen, sondern werden noch viele weitere, kommende Generationen prägen. In diesen Generationen wird das Spielen am Computer und anderen Konsolen noch selbstverständlicher sein als es heutzutage schon der Fall ist.

Nahezu jeder Jugendliche spielt schon heute regelmäßig Videospiele. Auch wenn das nicht alle bis ins Erwachsenenalter hinein tun werden, so sind Videospiele doch ein markanter Bestandteil der Kindheit geworden, haben teilweise vielleicht sogar „normale“ Spielsachen verdrängt.

Merkmale zukünftiger Generationen

Es gibt wohl keine herausragenden Charakteristika die kommende Generationen auszeichnen werden und die klar auf das Gaming zurückzuführen sind, jedoch wäre es sicherlich möglich, dass ein größeres Technikverständnis und weiter noch eine größere Akzeptanz der Technik unsere Nachfahren prägen könnten.

Der ewige „Kampf“, den die Generationen gegeneinander ausfechten, ist demnach doch plausibel: Die jetzigen Eltern haben in ihrer Kindheit weniger intensive Erfahrungen mit dem Gaming machen können und haben darum auch weniger Verständnis für die heutige Jugendkultur, die gerne mal einen Tag vor dem Rechner verbringt. Diese Sicht von „Alt auf Jung“ könnte sich in Zukunft noch weiter angleichen, da die heutige Jugendkultur eben schon zahlreichere einprägsame Erfahrungen mit diesen Medien gemacht hat und die Bedürfnisse kommender Menschen unter Umständen besser zu verstehen wissen.

Videospiele und Politik

Seit der „Killerspieldebatte“, die vor allem in der Politik große Kreise gezogen hat, stehen die Jugendlichen der Politik eher kritisch gegenüber. Jugendliche sahen ihr Hobby immer häufiger mit Vorurteilen belastet und mit Unkenntnis verschmäht in den Medien auftauchen. Von Seiten der Politiker sahen sie ihr Hobby sogar von Verboten und Ächtungen bedroht. Obwohl sich die Generationen allmählich einander annähern, gibt es in der Politik keine maßgeblichen Meinungsänderungen.

Beim Thema Videospiele scheint es fast so, als würden die meisten Politiker schon reflexartig nach Verboten schreien. Wenige von ihnen saßen jemals selbst vor einer Spielekonsole. Am aufgeschlossensten scheinen die Grünen zu sein, die bereits im Jahr 2006 eine Depesche mit dem Titel „Computerspiele: Umgang und sinnvolle Förderung“ veröffentlicht haben. Jüngst gab es sogar einen sehr großen Schritt in Richtung der Zocker-Gemeinde: Am 23. Februar trafen sich zahlreiche Parlamentspolitiker im Deutschen Bundestag zur ersten LAN, die es dort jemals gegeben hat.

In Zukunft wird es wohl eher kein Konflikt mehr sein, der zwischen den Generationen ausgetragen wird, sondern einer, der gemeinsam gegen oder für die Politik geführt wird. Die Politik steht in den nächsten Jahren also unter Zugzwang und unter den Blicken der zukünftigen Öffentlichkeit wird sie noch weitere Schritte in die eine oder andere Richtung gehen müssen. Ob das nun Pro oder Contra Videospiele ist, ist noch nicht abzusehen. Spannend wird es trotzdem werden.

Wie immer ist an dieser Stelle eure Meinung zu diesem Thema gefragt. Wir freuen uns auf euren Blickwinkel und auf mögliche neue Erkenntnisse, die wir daraus gewinnen können.

Quellen: Looki.de | Diepresse.com

Bilder:
(cc-by-sa) Otto Sedlacek / Flickr.com

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