60 Jahre Ende des 2. Weltkrieges in Europa

Das Ende des 2. Weltkrieges auf dem europäischen Kontinent jährt sich heute offiziell zum 60. Mal.

Nachdem Alfred Jodl seine Unterschrift unter die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht setzte, fanden zwölf Jahre Polizei- und Terrorstaat, Verachtung der Menschenwürde und -rechte undMorden endlich ein Ende – der Krieg war beendet.

Doch halt – wieso ist der 8. Mai und nicht der 7. Tag „der Befreiung“? Das lässt sich recht einfach und schnellerklären.
Am 7. Mai unterzeichnete Generaloberst Alfred Jodl, der Chef des Wehrmachtführungsstabes, im Hauptquartier des amerikanischen General Eisenhower die Kapitulationsurkunde. Die bedingungsloseKapitulation der Deutschen Wehrmacht trat allerdings nicht sofort in Kraft, der Waffenstillstand war für 23.01 Uhr des Folgetages festgelegt. Aus diesem Grund wird der 8. Mai bis heute alsJahrestag der Beendigung der Kampfhandlungen angesehen.
Zwei Tage später, in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai, wiederholte Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel als Bevollmächtigter der Regierung unter Karl Dönitz auf persönlichen WunschStalins hin den Kapitulationsakt.

Die Frage, diesen Tag als „Tag der Trauer“ oder „Tag der Befreiung“ zu bezeichnen, gestaltet sich zuweilen als nicht eindeutig aufklärbar. Nicht falsch, sicherlich sogar richtig, ist eine guteMischung aus beidem.
Trauer im Gedenken an die Opfer der Verbrechen des Naziregimes und deren Verbündeten, Trauer im Gedenken an all die Opfer dieses grausamen Krieges.
Tag der Befreiung als Feier darüber, dass Deutschland und die Welt vom Verbrecherregime der Nazis, wenn Verbrecher überhaupt ein passendes Wort ist, endlich befreit und in Europa dieMenschenwürde und Menschenrechte wieder wertvoll wurden.

Auf der ganzen Welt, besonders in Deutschland, wird heute der Opfer der nicht in Worte zu fassenden Verbrechen und der Befreiung gedacht.
In Berlin gab es in der heutigen Nacht eine Mahnwache. Im Verlauf dieses Tages finden zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt (u. a. im Bundestag), große Gegendemonstrationen zuNeonaziaufmärschen sind ebenfalls geplant.

Bleibt noch zu erwähnen, dass beide Unterzeichner der Kapitulation in den Nürnberger Prozessen angeklagt, für schuldig befunden und zum Tode durch den Strang verurteilt wurden.
Generaloberst Alfred Jodl wurde am 1. Oktober 1946 wegen Verbrechen gegen den Frieden (Planung eines Angriffskrieges) und gegen die Menschlichkeit zum Tode durch den Strang verurteilt, vollstrecktwurde das Urteil am 16. Oktober des gleichen Jahres.
Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel wurde am 2. Oktober 1946 schuldig gesprochen in allen vier Anklagepunkten und ebenfalls zum Tode durch den Strang verurteilt, am 16. Oktober wurde das Urteilvollstreckt.

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