Ihr wollt es größer? Ihr wollt es gewaltiger? Ihr wollt mehr Action? Ihr wollt mehr Spaß! Kurzum: Ihr wollt „Bulletstorm“! Von der Grafik bis hin zur Story ist „Bulletstorm“ ein gutgeschnürtes Paket, in dem für jeden Gamer was dabei ist und das stundenlangen Spaß garantiert.
„Kill with Skill“
So lautet das Motto, das die Entwickler dem Spiel gegeben haben. Das bedeutet für den Spieler, die Gegner auf unterschiedlichste Art und Weise zu beseitigen, immer neue Möglichkeiten dafür zu entdecken und dadurch den kompletten Spielspaß von „Bulletstorm“ auszukosten. Im Prinzip geht es also darum, die Gegner auf möglichst kunstvolle Art und Weise umzubringen. Klingt brutal, ist es auch. Macht aber so viel Spaß, dass man gar nicht aufhören will, das Spiel zu spielen. Der erprobte Gamer wird nun natürlich sagen: „Kill with Skill, schön und gut, aber am Ende wird doch eh wieder jeder nur auf die linke Maustaste hämmern und die Gegner damit reihenweise töten!“ Reihenweise töten werdet ihr in Bulletstorm, jedoch keinesfalls mit dumpfen Klicks auf die linke Maustaste wie es bisher in solchen Spielen der Fall war.
Dazu haben die Entwickler euch einiges an Waffen, jede mit ihrer eigenen Skillshotliste, für den Spieler bereitgestellt. Skillshots sind vorgegebene Tötungsarten von denen ihr, wenn ihr sie ausführt, zusätzliche Skillpoints bekommt. Diese Skillpoints stellen in „Bulletstorm“ die Währung dar, mit der ihr euch immer neue Waffen kaufen könnt und diese beliebig verbessern und aufrüsten könnt. Für einen erstmalig ausgeführten Skillshot bekommt ihr immer 500 Skillpoints, danach je nach Schwierigkeitsgrad zwischen 50 und 100. Im Vergleich dazu gibt es für einen getöteten Gegner, auf den ihr stupide einfach draufgehalten habt zehn lächerliche Skillpoints. Das spornt natürlich an, die komplette Liste durchzuarbeiten und verhindert gleichzeitig das Farmen von einfachen Skillshots.
Die Charaktere
Doch was hilft einem ein ausgeklügeltes Waffen- und Skillshotsystem, wenn die Charaktere mit aufgesetztem Humor hervorstechen und dadurch alles künstlich und stockend wirken lassen. Auch das ist in „Bulletstorm“ keinesfalls Realität. Ganz im Gegenteil: Der herrliche schwarze Humor der Hauptfiguren ist unterhaltsam und wirkt real. Das ist den einzigartigen Gesprächen geschuldet, die von den Synchronsprechern herausragend gesprochen wurden.
Da es in „Bulletstorm“ sehr rau zugeht, ist das auch mit der Sprache so. Rau im Sinne von: Der von euch gespielte Grayson Hunt haut andauernd Beleidigungen und derbe Sprüche raus, und ihr kommt dabei sogar in Versuchung das zu übernehmen. Ich habe mich beim Durchspielen beispielsweise mehrmals dabei erwischt wie ich in, sagen wir Fäkalsprache, abwechselnd die Gegner oder mich selbst anschnauzte. Beleidigte Grayson im Spiel jemanden, war mir der Angesprochene sofort unsympathisch und ich begann, ganz Grayson nachahmend, jegliche Fehler, Probleme und Schwierigkeiten ihm zuzuschreiben und machte dem auch Luft. Das hat unter anderem dazu geführt, dass ich lautstark fluchend vor meinem Bildschirm stand und wild gestikulierend andere für mein Versagen verantwortlich machte.
Dazu muss noch gesagt werden, damit ich hier nicht völlig als verrückt abgestempelt werde, dass ich mich normalerweise recht gut beherrschen kann. Das Spiel ist jedoch so intensiv, dass man automatisch völlig darin aufgeht und jeglichen geglückten Akt mit einem inneren (oder äußeren) „JA!“ kommentiert oder laut auflacht, wenn Grayson wieder einen seiner derben Sprüche raushaut.
Die Story
Äußerlich erscheint die Story einfach gestrickt, beim Spielen jedoch wirkt sie zunehmend in allen Aspekten vollendet und gut durchdacht.
Ihr, Grayson Hunt, habt früher in einer Spezialeinheit für Sarrano gearbeitet. Eure Aufgaben waren einfach: Töte den, töte diesen. All das geschah unter dem Vorwand, dass die Ziele Verbrecher der übelsten Sorte sind. Durch Zufall bemerkt ihr jedoch, dass ihr Zivilisten tötet, die gegen Sarranos Machenschaften vorgehen wollten und ihr wendet euch daraufhin von ihm ab und desertiert mit eurem Team, um von nun an gegen Sarrano vorzugehen. Zehn Jahre später ist ein Kopfgeld von einer halben Milliarde auf euch ausgesetzt und ihr und eure Crew begegnet zufällig dem Flaggschiff von Sarrano. Obwohl ihr maßlos unterlegen seid, greift ihr, von eurem Zorn getrieben an und unterliegt. Doch durch eure vermeintlich letzte Handlung schafft ihr es noch, dass auch Sarranos Raumschiff abstürzt.
Beide Schiffe landen auf dem Planeten Stygia. Von eurer Mannschaft habt nur ihr und euer Freund Ishi überlebt. Dumm nur, dass dieser teilweise zu einem Cyborg umoperiert werden musste und manchmal die Kontrolle an seinen elektromechanisches Ich verliert. In diesem Zustand will er nichts lieber als euch ordentlich „in den Arsch treten“, um es mit seinen Worten zu sagen. Die einzige Möglichkeit, von diesem Planeten zu entkommen, ist zu Sarrano, der den Absturz ebenfalls überlebt hat zu gelangen und dort eine Rettungskapsel zu nehmen. Dass das nicht so einfach sein kann, wird euch klar, als irgendwelche kranken Übermutanten, die in einer Art Anarchie über den Planeten herrschen, sich euch in den Weg stellen. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf…
Grafik
Grafikfetischisten aufgemerkt! In „Bulletstorm“ erwartet euch eine herrliche Grafik. Wunderbar animierte Landschaften, die in Kombination mit den Figuren ein regelrechter Augenschmaus sind. Die Entwickler haben die hier verwendete Unreal Engine wunderbar ausgenutzt und das Ganze schön verpackt. In Bezug auf die Grafik kann keinesfalls gemeckert werden und auch die Ideen der Entwickler waren fantasievoll und sind tadellos umgesetzt worden. Das reicht von der Gestaltung der zahlreichen verschiedenen Mutanten bis hin zu den verschiedenen, teilweise gefährlichen Vertretern der Fauna.
Die Gegner
Ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten, da die verschiedenen Gegner der reinste Sinnesschmaus sind, mal vom Geschmackssinn abgesehen. Ihr könntet natürlich die Verpackung abschlecken, aber lassen wir das lieber.
Zurück zu den Gegnern. Hier fehlt wirklich nichts! Von menschenähnlichen Wesen, bis hin zu abartig mutierten Pflanzen ist wirklich alles dabei.
Eins noch: Solltet ihr euch das Spiel zulegen, und im Spiel dann auf Tapsi treffen, richtet ihm einen Gruß von mir aus. Ich vermisse ihn jetzt schon.
Fazit
Schluss mit der Gefühlsduselei, hier kommt mein Fazit:
Meiner Meinung nach ist „Bulletstorm“ der derzeit beste Shooter auf dem Markt. Nicht nur die einzigartigen Charaktere, die für andauernde Lacher sorgen, ragen aus dem Spiel heraus, auch die Story ist stimmig und die Welt, in die man hineinschlüpft, ist wundervoll animiert, voll von Details und in sich so einzigartig, dass ich teilweise einfach mal zwei Minuten am gleichen Ort gestanden bin und die Umgebung bewundert habe.
Dazu kommt, dass die Entwickler sich gegen 90 Stunden Recycling-Spaß entschieden haben sondern auf vier stimmungsvolle, actiongeladene Stunden gesetzt haben. Die sind wiederum angefüllt mit riesigen Bossgegnern, vielen Innovationen und keiner Langeweile. Für mich die richtige Entscheidung.
Bilder:
(c) Electronic Arts
Schlagworte: brutal, Bulletstorm, derbe Sprüche, Fäkalsprache, Farmen, Grafikfetischisten, Grayson Hunt, Humor, Ishi, Kill with Skill, Probleme, Sarrano, Skillshotsystem, Tapsi, Waffen