Annan fordert neuen Atomwaffensperrvertrag

Mit einem Appell an die Staatschefs der Welt bat UN-Generalsekretär KofiAnnan darum, den Atomwaffensperrvertrag an die neue Weltlage anzupassen und ihn zu beachten, um eine nukleare Katastrophe zu vermeiden.

Kofi Annan forderte nun pünktlich zum Auftakt eines internationalenZusammentreffens zur weltweiten nuklearen Abrüstung eine Überarbeitung des Atomwaffensperrvertrages. Dieser Vertrag gilt seit 1970. Da es mittlerweile neue Bedrohungen und Technologiengibt, muss der Vertrag schnellstmöglich überarbeitet werden. Somit appellierte Annan an die 188 Unterzeichnerstaaten, um eine Welt ohne Atomwaffen zu schaffen.

Annan versuchte auch, den Teilnehmern die Auswirkungen einer atomaren Kastrophe vor Augen zu führen:
„Zehntausende, wenn nicht hunderttausende Menschen würden sofort getötet und viele weitere würden durch radioaktive Verstrahlung sterben.“ Mit diesen Wortenwandte sich Kofi Annan an seine Zuhörer.

Durch diese Konferenz soll der Erfolg des Atomwaffensperrvertrags überprüft werden. Ziel des Vertrags ist es, die Weiterverbreitung nuklearer Waffen zu verhindern.

Bereits vor der Konferenz wurden die unterschiedlichen Meinungen offenbart. So wollen zum Beispiel die USA vor allem über das Atomprogramm des Iran und Nordkoreas sprechen.
Neben den USA und Russland ist es laut Vertrag lediglich Großbritannien und China gestattet, Atomwaffen zu besitzen. Auch Indien, Pakistan und höchstwahrscheinlich Israel sind im Besitzvon Atomwaffen, jedoch ohne den Vertrag unterzeichnet zu haben.

Zum Thema Iran sagte Annan, dass die Staaten zwar das Recht hätten, die Atomwaffen friedlich zu nutzen, jedoch dürften sie nicht darauf bestehen, dies mit der Entwicklung vonKapazitäten zu verbinden, die zum Bau von Atomwaffen eingesetzt werden könnten.

Auch Bundesaußenminister Joschka Fischer sprach seine Forderung für reale Maßnahmen zur Vernichtung von Kernwaffen aus. Auch sagte Fischer, dass das internationale Regime fürdie Nichtverbreitung von Atomwaffen gestärkt werden müsse.

Deutsche Politiker aus Regierung und Opposition forderten den Abzug aller US-Atomwaffen aus Deutschland. Grünen-Chefin Claudia Roth sagte zu diesem Thema, dass die noch in Deutschland lagerndenAtomwaffen ein Relikt des Kalten Krieges sind und es für sie keine Notwendigkeit mehr gibt. Roth sagte, dass die Waffen abgeschafft und vernichtet gehören.

Quellen: N-TV Online | Die WELT Online

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