Vorsitzende der Hochschulrektorenkonferenz kritisiert Studenten

Berlin/Leipzig (ddp). Die Vorsitzende derHochschulrektorenkonferenz, Margret Wintermantel, weist die Kritik der Studenten an den mangelhaften Studienbedingungen in Deutschland zurück. Der Vorwurf der Ökonomisierung derWissenschaft und der Hochschulen sei «barer Unfug», sagte Wintermantel am Dienstag im Deutschlandradio Kultur. Dies gelte auch für den Vorwurf zu geringerMitbestimmungsmöglichkeiten. In allen Hochschulen seien die Studenten an der Konzeption der Studiengänge beteiligt. So mischten sich bei den Protesten vernünftige Forderungen wie dienach mehr Lehrpersonal und kleineren Seminaren mit allgemeiner Unzufriedenheit.

Wintermantel warb um Verständnis für Probleme bei der Neuordnung der Studiengänge in Deutschland. Eine solche «Riesen-Reform» gehe nicht ohne Probleme ab, von einer Miserekönne man jedoch nicht sprechen, sagte sie mit Blick auf die 1999 in Bologna verabredete Vereinheitlichung der Studiengänge in Europa. Lediglich in einzelnen Studiengängen sei versuchtworden, zu viel Stoff in sechs Semestern unterzubringen. Die Hochschulen seien jedoch dabei, diese Probleme zu beheben.

Die Hochschulrektorenkonferenz fordere zudem seit Langem, die Unterfinanzierung der Hochschulen zu beheben, sagte die Vorsitzende der Hochschulrektorenkonferenz weiter. Aus der Politik gebe eshierfür positive Signale. «Es bewegt sich schon etwas», sagte Wintermantel: «Aber die Studierenden sind furchtbar ungeduldig.»

Die Hochschulrektorenkonferenz tagt am Dienstag in Leipzig. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Weiterentwicklung des Bologna-Prozesses, der die Vereinheitlichung europäischerStudienabschlüsse für Bachelor und Master vorsieht. Dagegen richten sich unter anderem die seit Wochen anhaltenden Proteste der Studenten.

(ddp)

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