Bündnis «Münchner Courage» gegründet

München (ddp-bay). Rund zwei Monate nachder tödlichen S-Bahn-Attacke auf Dominik Brunner ist in der Landeshauptstadt am Sonntag die Initiative «Münchner Courage» gegründet worden. Dem Bündnis gehörendas bayerische Innenministerium, die Erzdiözese München, die Evangelische Landeskirche, die Stadt München, die Dominik Brunner Stiftung, das Münchner Polizeipräsidium sowieder FC Bayern München an.

FC-Bayern-Manager Uli Hoeneß, der die Initiative maßgeblich ins Leben rief, sagte zum Start des Bündnisses, als Brunner am 12. September dieses Jahres gestorben sei, weil erJugendliche schützte, «waren wir fassungslos und erschüttert». Deswegen habe man nun «mit starken Partnern eine Initiative ins Leben gerufen, die nachhaltig sein wird, diein der Bevölkerung Aufmerksamkeit erreichen wird».

Ziel des Bündnisses ist es eigenen Angaben zufolge unter anderem, das Verantwortungsgefühl für Kinder und Jugendliche zu wecken. Die Beteiligten wollen außerdem zeigen, wie manGewalt schon frühzeitig vorbeugen kann.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte, in Bayern lebten die Menschen sicherer als anderswo. Der «grausame Mord» an Brunner zeige aber, «dass wir alle noch mehr als bisher tunkönnen und müssen, um Gewalttaten zu verhindern».

Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) zufolge ruft die Initiative alle Münchner Bürger auf, bei Gewalt nicht wegzusehen, sondern gemeinsam mit anderen Solidarität und Zivilcouragezu zeigen. «Stehen Sie mit anderen Bürgern zusammen und handeln Sie gemeinsam in Gefahrsituationen», sagte er. Es gelte das Signal zu setzen, dass in München kein Platz fürGewalt sei.

Ab Montag will das Bündnis eine Plakat-Aktion in München starten. Motiv dieser ersten Plakat-«Welle» sind Spieler und Verantwortliche des FC Bayern München.

Der 50-jährige Brunner hatte sich schützend vor vier Kinder gestellt, die von zwei Schlägern bedroht und attackiert worden waren. Anschließend wurde er von den 17 und 18 Jahrealten Gewalttätern am S-Bahnhof Solln zu Tode geprügelt. Gegen die beiden Männer, die in Untersuchungshaft sitzen, wird wegen Mordes ermittelt.

(ddp)

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