Stuttgart (ddp-bwb). Einheimische Tafeltraubensind nach wie vor erheblich mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet. Das ergab eine aktuelle Untersuchung in Baden-Württemberg, deren Ergebnisse das Landesagrarministeriumam Freitag in Stuttgart veröffentlichte. Demnach mussten bei der diesjährigen Kontrolle drei Viertel aller Proben beanstandet werden, weil die zulässige Höchstmenge vonRückständen überschritten wurde. Drei der 21 Proben aus dem Einzelhandel wurden wegen massiver Überschreitungen sogar als riskant eingestuft. Die untersuchten Trauben stammtenüberwiegend aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.
Ursache für die Überschreitungen ist nach Angaben des Ministeriums vor allem das Fungizid Folpet, das beim Anbau von Keltertrauben angewendet werden darf. Solche Weintrauben werdenzunehmend auch für den Direktverzehr angeboten. In Keltertrauben ist die erlaubte Höchstmenge von Folpet aber im Vergleich zu Tafeltrauben um ein Vielfaches höher, da dieRückstände im Laufe der Weinherstellung fast vollständig verschwinden. Bei einem Verkauf für den Verzehr müssen solche Trauben aber die Grenzwerte für Tafeltraubenerfüllen.
Im Ministerium wird vermutet, dass vielen Weinbauern die Problematik mit den unterschiedlichen Grenzwerten noch nicht bewusst sei. Es kündigte an, die Beratung der Erzeuger im Umgang mitPflanzenschutzmitteln bei Trauben zu intensivieren.
(ddp)
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