Verbraucherschützer raten zur Kontrolle der Kreditkarten-Abrechnungen

Berlin/Hamburg (ddp). Der BundesverbandVerbraucherzentrale (vzbv) hat vor dem Hintergrund eines möglichen Datenmissbrauchs bei einem spanischen Dienstleister Kreditkarteninhabern zur genauen Kontrolle der Abrechnungen geraten. Kundenseien angewiesen, alle fehlerhaften Buchungen zu melden, damit Banken regieren können, sagte Frank-Christian Pauli vom vzbv am Mittwoch im ZDF-«Morgenmagazin». Derzeit könne dergenaue Schaden noch nicht beziffert werden.

Allerdings scheine ein «größeres Datenleck» entstanden zu sein, da eine derartige Austauschaktion, wie sie nun angelaufen ist, teurer ist. Zugleich wies Pauli daraufhin, dassVerbraucher vor dem missbräuchlichen Einsatz ihrer Kreditkarten wegen des möglichen Datenlecks geschützt seien. In derartigen Fällen müsse die Bank das Geldzurücküberweisen. Auch Verzugs- und Überziehungszinsen fielen weg, wenn die Karten gesperrt oder ausgetauscht worden seien. Einen Diebstahl oder den Verlust der Karten müssten dieKunden aber melden.

Zuvor hatte die «Financial Times Deutschland» (Mittwochausgabe) berichtet, dass aus Sorge vor Datenmissbrauch Banken eine gewaltige Umtauschaktion von Kreditkarten in Deutschland begonnenhätten. Dabei zögen allein die Volks- und Raiffeisenbanken rund 60 000 der von ihnen ausgegebenen Kreditkarten aus dem Verkehr. Damit steige die Zahl der vorsorglich eingezogenen Karten aufmehr als 100 000.

Bereits im Oktober hatte die KarstadtQuelle Bank 15 000 Plastikkarten aus dem Verkehr gezogen, wie die Zeitung schrieb. In der Vorwoche gab die Deutschlandtochter von Barclays bekannt, ebenfallsTausende Karten auszutauschen. Am Wochenende räumte die Lufthansa ein, Tausende ihrer Miles-and-More-Karten mit Bezahlfunktion zurückzunehmen. Ein Sprecher der Deutschen Bankbestätigte, dass derzeit mehr Kreditkarten ausgetauscht würden als üblich. Die Commerzbank hat Anfang November ebenfalls Karten vorsorglich eingezogen.

Betroffen sind dem Blatt zufolge zunächst Karten von Visa und Mastercard, die in den vergangenen Monaten in Spanien genutzt wurden. Die Zeitung schrieb, betroffen sein könnten auchKreditkarten, die beim Einkauf in Deutschland eingesetzt wurden, wenn der Handelspartner seinen Zahlungsverkehr über den Dienstleister in Spanien abgewickelt hat.

(ddp)

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