Polizei ermittelt gegen Mann wegen freiwillig abgegebener Waffe

Goslar (ddp-nrd). Nach der freiwilligen Abgabe einergeerbten Pistole bei der Polizei ist ein Mann aus Goslar von den Beamten wegen unerlaubten Führens einer Waffe angezeigt worden. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, hatte der Mann die aus demBesitz seines verstorbenen Vaters stammende Pistole mit den Worten «So etwas will ich nicht im Haus haben, ich habe zwei Kinder» auf der Wache abgegeben. Durch den verbotenen Transportder Waffe zur Polizei habe er sich strafbar gemacht.

In Niedersachsen hatten Polizei und Behörden nach dem Amoklauf von Winnenden im März zur freiwilligen Abgabe von Schusswaffen aufgerufen. Wie die Goslarer Polizei betonte, dürfen abernur Waffenscheininhaber die Waffen persönlich abgeben. Alle anderen Personen dürften geerbte, gefundene oder nicht mehr benötigte Waffen auf gar keinen Fall selbst zur Entsorgungbringen, hieß es. Sachverständige der Kommunen und Polizeidienststellen holten die Waffen nach Absprache zu Hause ab.

Ein Polizeisprecher betonte, das Waffengesetz sehe keine Ausnahmeregelungen für Personen vor, die dem Aufruf zur freiwilligen Abgabe von Waffen folgten. Alleine in Goslar liefen in mindestenssieben gleichartigen Fällen Ermittlungen.

Landesweit waren nach dem Aufruf von Polizei und Behörden in der Zeit von März bis Juli mehr als 9500 Waffen aus privaten Haushalten abgegeben worden. Innenminister Uwe Schünemann(CDU) hatte diese Zahl im August als «vollen Erfolg» gewertet.

(ddp)

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