Dresden (ddp-lsc). Auch der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR)verlangt von aussichtsreichen Bewerbern offenbar Bluttests. Wie die «Dresdner Morgenpost» (Mittwochausgabe) berichtet, gibt es einen Arbeitsvertrag erst nach bestandener Untersuchung. DerRadiosender NDR Info hatte die Diskussion um die Bluttests in der vergangenen Woche durch einen Bericht über den Autohersteller Daimler ausgelöst, der Bluttests bei Bewerberndurchführt. Die Tageszeitung «taz» enthüllte kurz darauf, dass auch der NDR Bewerber zur Ader bittet. Nach Informationen der «Süddeutschen Zeitung» vom Freitagräumten auch der WDR und der Bayerische Rundfunk entsprechende Untersuchungen ein.
MDR-Sprecher Dirk Thärichen sagte der Zeitung: «Beim MDR verhält es sich wie beim NDR.» Die Ergebnisse der Blutuntersuchungen erhalte ausschließlich der Betriebsarzt, derdann dem MDR mitteilt, ob ein Bewerber für die in Aussicht genommene Tätigkeit gesundheitlich geeignet sei oder nicht. «Die Untersuchungsdokumente sind dem MDR nichtzugänglich», fügte er hinzu.
Die Gewerkschaft ver.di in Leipzig hält pauschale Bluttests als Einstellungsvoraussetzung für unzulässig. «Der Einzustellende hat keinerlei Einfluss darauf, was alles aus seinemBlut ´herausgelesen´ wird», sagte Sprecherin Annett Weller der Zeitung. Solche Tests müssten schlüssig begründet werden. Sie kündigte an, die Vorwürfegenauer zu prüfen und mit dem Personalrat des MDR Kontakt aufzunehmen.
(ddp)
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