Hannover (ddp-nrd). Die erste Woche derSchweinegrippe-Impfung ist in den nördlichen Bundesländern unterschiedlich angelaufen. Während seit Montag in Hamburg und Bremen zunächst gefährdete Berufsgruppen geimpftwurden, können sich in Schleswig-Holstein bereits alle Menschen gegen die Schweinegrippe impfen lassen. In Niedersachsen wird erst am kommenden Montag mit der Schutzaktion begonnen.
Die Impfaktion sei in Schleswig-Holstein «sehr gut» angenommen worden, sagte der Sprecher des Kieler Sozialministeriums, Oliver Breuer, am Freitag auf ddp-Anfrage. Die«Anfangsschwierigkeiten» hätten sich schnell gelegt. Der Impfstoff sei in allen Regionen des Landes erhältlich. Die Patienten würden vom Arzt darüber informiert, dassder Impfstoff möglichst in Zehnerpacks verbraucht werden sollte und sich somit immer Gruppen von zehn Personen impfen lassen sollten. Obwohl sich bereits alle Menschen impfen lassen können,sollte jedoch Risikogruppen der Vortritt gelassen werden. Es würde aber «niemand abgewiesen».
In Hamburg können sich seit Montag das Personal im Gesundheitswesen sowie Polizisten und Feuerwehrleute gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Im größten medizinischen ZentrumHamburgs, dem Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), ließen sich laut Betriebsärztin Gabriele Andersen täglich zwischen 80 und 100 Angestellte impfen. Das sei «ein sehrhoher Zulauf». Die Tendenz sei steigend. Die Beteiligung an der Impfaktion bei der Hamburger Feuerwehr lag laut einem Sprecher zwischen 16 und 20 Prozent. Ab kommendem Montag sollen in Hamburgauch chronisch kranke Menschen geimpft werden können.
Auch in Bremen wird bereits seit Montag planmäßig geimpft. Der Anlauf sei eher schleppend gewesen, sagte eine Sprecherin des Gesundheitssenators. Bislang hätten sich erst 400Patienten bei den Gesundheitsämtern impfen lassen. Das sei weniger als man erwartet habe. Von den bisher in Bremen erhaltenen 22 000 Dosen des Impfstoffs seien bislang nur 4000 Dosen von denKrankenhäusern angefordert worden. Priorität hatten auch hier zunächst medizinisches Personal, Pflegekräfte, Polizisten und Feuerwehrleute. Danach würden chronisch Kranke undSchwangere immunisiert und voraussichtlich im Dezember alle weiteren Bürger.
In Niedersachsen wird die Impfung gegen die Schweinegrippe erst ab Beginn der kommenden Woche flächendeckend durchgeführt. Ursprünglich war der Impfstart bereits für Ende dieserWoche geplant. Die Ärzte müssten jetzt nur noch den Impfstoff anfordern, sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KVA) in Niedersachsen, Detlef Haffke. Nach Angaben desGesundheitsministeriums sind seit Mittwoch landesweit 236 000 Dosen Impfstoff vorrätig. Diese wurden von Arzneigroßhandlungen an ausgewählte Apotheken im Land verteilt. Auch hiersollen zuerst die Risikogruppen geimpft werden. Derweil haben sich Haffke zufolge rund 90 Ärzte in Niedersachsen gegen die Schweinegrippe-Impfung ausgesprochen, weil sie starke Nebenwirkungenbefürchteten.
(ddp)
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