Zweifel an 7,5-Milliarden-Defizit der Krankenkassen

Düsseldorf (ddp). Die meisten gesetzlichenKrankenkassen können nach einem Pressebericht im nächsten Jahr auch ohne zusätzliche Hilfe des Staates ihre Ausgaben decken. Das Düsseldorfer «Handelsblatt»(Dienstagausgabe) berichtete vorab, nach einer Prognose des IGES-Instituts drohe den Kassen im nächsten Jahr statt des bisher vom Schätzerkreis der Bundesregierung erwarteten Minus von 7,5Milliarden nur ein Fehlbetrag von maximal fünf Milliarden Euro.

Diesen könnten die Kassen durch die in den vergangenen Jahren angesparten Rücklagen in gleicher Höhe ausgleichen, sagte IGES-Geschäftsführer Martin Albrecht der Zeitung.«Der von der neuen Koalition geplante Rettungsschirm für die Krankenkassen ist nach unserer Einschätzung deshalb überflüssig», fügte er hinzu.

Die Koalition hatte sich dem Blatt zufolge darauf verständigt, neben der Arbeitslosenversicherung auch den Krankenkassen die wegen der Wirtschaftskrise entstehenden Mindereinnahmen durch eineneinmaligen Steuerzuschuss von gut vier Milliarden Euro auszugleichen. Albrecht sagte, die Höhe dieser Summe sei schwer nachzuvollziehen. «Nach unseren Berechnungen führt die Kriseallenfalls zu Einnahmeausfällen von ein bis zwei Milliarden Euro,» sagte er. Sollte die Koalition gleichwohl am Zuschuss festhalten, würden die Kassen im nächsten Jahr weitgehendohne Zusatzbeiträge auskommen.

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen wollte sich zu den neuen Zahlen nicht äußern. «Wir gehen bis zum Beweis des Gegenteils von den Daten des Schätzerkreisesaus», sagte eine Sprecherin dem Blatt.

(ddp)

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