Zum 83. Mal wurde in der vergangenen Nacht der „Academy of Motion Picture Arts and Sciences“ – kurz der Oscar verliehen. Ausgezeichnet wurden unter anderem der Film „The King’s Speech“ sowie Natalie Portman für ihre Rolle in „Black Swan“.
Nach gut dreieinviertel Stunden war die ganze Zeremonie auch schon wieder vorbei und die wohl wichtigsten Filmpreise 2011 verliehen. Insgesamt war es eine der schwächsten Oscar Verleihungen der vergangenen Jahre. Durch den engen Zeitrahmen von gerade mal dreieinviertel Stunden aufgrund des Quotendrucks, wurde die ehemals über vier Stunden dauernde Verleihung zu einer Hetzpartie, bei der eine Auszeichnung die nächste jagte. Auch mit der Besetzung der Gastgeberrollen bewiesen die Veranstalter dieses Jahr nicht unbedingt ein glückliches Händchen. Offenbar wollte man eine jüngere Zielgruppe und dadurch auch bessere Einschaltquoten erreichen.
Show ohne Höhepunkte
Also hatte man die beiden Jungstars James Franco und Anne Hathaway verpflichtet. Eine eindeutige Fehlbesetzung, denn weder die Chemie stimmte noch schafften es die beiden Jungstars in der Show auch nur einen halbwegs guten Gag zu landen. Zum Abschluss kam noch hinzu, dass es dieses Jahr kein einziges Wort über aktuelle, die Welt und insbesondere die USA bewegenden Ereignisse gab. Kein Statement zu den Umwälzungen in Afrika, kein Wort zu den Auswirkungen der Finanzkrise auf die Amerikaner und auch keine Reaktion auf den schnellen und tiefen Fall des ehemaligen Polit-Superstars Barack Obama.
Und auch sonst waren die diesjährigen Oskar-Verleihungen nicht gerade mit Überraschungen oder Höhepunkten gesäumt. Einzig die Verleihung der Oscars für die beste Nebendarstellerin und den besten Nebendarsteller an Melissa Leo und Christian Bale, für ihre Rollen in dem Boxfilm „The Fighter“, waren etwas überraschend. Ansonsten bewegten sich die übrigen Oscars ziemlich im Rahmen der allgemeinen Erwartungen im Vorfeld.
Gewinner und Verlierer
Großer Gewinner des Abends war das englische Drama „The King’s Speech“, das mit vier Oscars für den besten Film, den besten Hauptdarsteller (Colin Firth), die beste Regie (Tom Hooper) sowie für das beste Original-Drehbuch(David Seidler) ausgezeichnet wurde. Ebenfalls vier Oscars konnte sich der Science-Fiction-Thriller „Inception“ sichern. Der Film von Christopher Nolan erhielt die Auszeichnungen für die beste Kamera (Wally Pfister), den besten Ton (Richard King), die besten Toneffekte (Lora Hirschberg, Gary A. Rizzo und Ed Zovick) und die besten visuellen Effekte (Paul Franklin, Chris Corbould, Andrew Lockley und Peter Bebb).
Der große Verlierer des Abends war der Western „True Grit“ von den Brüdern Joel und Ethan Coen. Obwohl der Film insgesamt zehnmal nominiert war, gewann er am Ende doch keinen einzigen Oscar. Fast leer ging auch das Drama „Black Swan“ aus. Lediglich Natalie Portman erhielt hier, völlig zu Recht, einen Oscar für die beste weibliche Hauptrolle. Auch der Facebook Film „The Social Network“ blieb trotz drei Oscars hinter den Erwartungen zurück.
Alle Gewinner im Überblick:
Bester Film | The King’s Speech |
Hauptdarstellerin | Natalie Portman (Black Swan) |
Hauptdarsteller | Colin Firth (The King’s Speech) |
Nebendarstellerin | Melissa Leo (The Fighter) |
Nebendarsteller | Christian Bale (The Fighter) |
Regie | Tom Hooper (The King’s Speech) |
Nicht-englischsprachiger Film | In a Better World (Susanne Bier, Dänemark) |
Adaptiertes Drehbuch | Aaron Sorkin (The Social Network) |
Original-Drehbuch | David Seidler (The King’s Speech) |
Kamera | Wally Pfister (Inception) |
Schnitt | Angus Wall, Kirk Baxter (The Social Network) |
Ausstattung | Robert Stromberg, Karen O’Hara (Alice in Wonderland) |
Kostümdesign | Colleen Atwood (Alice in Wonderland) |
Ton | Inception |
Ton-Schnitt | Inception |
Maske | Rick Baker (The Wolfman) |
Spezial-Effekte | Inception |
Original-Filmmusik | Trent Reznor and Atticus Ross (The Social Network) |
Original-Song | Randy Newman (We Belong Together aus Toy Story 3) |
Kurzfilm | God of Love |
Animationsfilm | Toy Story 3 |
Animations-Kurzfilm | The Lost Thing |
Dokumentarfilm | Inside Job |
Kurz-Dokumentarfilm | Strangers No More |
Quelle: N24.de | Heute.de | Spiegel.de
Bilder:
(cc-by) Dave_B / Flickr.com
Schlagworte: Anne Hathaway, Black Swan, Colin Firth, James Franco, Natalie Portman, Oscar, Oscar-Preisträger, Oscars 2011, Oscarverleihung, The King's Speech, The Social Network, True Grit