Studenten dringen auf Abschaffung des Verwaltungskostenbeitrags

Erfurt (ddp-lth). Nach der Weichenstellung für einschwarz-rotes Bündnis dringen Thüringer Studenten auf ein gebührenfreies Studium. Die Konferenz der Thüringer Studierendenschaften (KTS) initiierte eine Unterschriftensammlung, umdie SPD an ihr Wahlversprechen zu erinnern. «Wir hoffen, dass die Petition Berücksichtigung findet und die SPD sich für die Abschaffung des Verwaltungskostenbeitrages einsetzt»,sagte KTS-Sprecher Benjamin Heinrichs am Montag.

Die KTS werde die anstehenden schwarz-roten Koalitionsverhandlungen kritisch beobachten und abwarten, «wie viel Gebührenfreiheit die SPD durchsetzen kann». Bisher habe diestudentische Vereinigung viele Unterschriften sammeln können, auch Erstsemester würden sich an der Aktion beteiligen, betonte Heinrichs.

Seit dem Wintersemester 2007/2008 müssen sich Studenten in Thüringen mit 50 Euro pro Semester an den Verwaltungskosten ihrer Universität beteiligen. Die Klage eines Ilmenauer Studentengegen die Gebühr war erfolglos geblieben. Die SPD hatte in ihrem Wahlprogramm angekündigt, den Beitrag abschaffen zu wollen. Ihr künftiger Koalitionspartner, die CDU, wollte indesdaran festhalten.

Der Studierendenrat der Technischen Universität Ilmenau will erneut protestieren, falls sich die SPD nicht an ihr Wahlversprechen des gebührenfreien Studiums hält. «Wir habenmehrere Jahre gegen den Verwaltungskostenbeitrag demonstriert und werden die SPD nach der Koalitionsbildung daran erinnern, was sie versprochen hat», sagte der studentische Konsul der TUIlmenau Sascha Godawa.

«Wir beobachten die politische Lage mit Sorge», betonte die Vorsitzende des Studierendenrates (Stura) der Universität Jena Julia Langhammer. Mit einer schwarz-roten Koalition sei esschwerer ein gebührenfreies Studium durchzusetzen als mit einer rot-rot-grünen Regierung. Zurzeit diskutiere der Stura über eine Neuauflage des Bildungsstreiks.

Im November sei eine «global action week» geplant, «bei der die Verwaltungsgebühren sicher wieder thematisiert werden», sagte Langhammer. Ziel sei es, der Regierung Druckzu machen und sich für ein Studium ohne Verwaltungsgebühren und Langzeitstudiengebühren einzusetzen. Sollten die Gebühren nicht abgeschafft werden, gebe es mit großerSicherheit wieder Gegenaktionen, erklärte Langhammer.

(ddp)

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