Hamburg (ddp). Die Verbraucherrechtsorganisation Foodwatchhat die Einführung eines Schulfachs Ernährung gefordert. «Schon aus Gründen der Gesundheitsvorsorge halte ich die Einführung eines Schulfachs Ernährung fürdringend erforderlich», sagte der Geschäftsführer von Foodwatch, Thilo Bode, dem «Hamburger Abendblatt» (Montagausgabe). Es gebe einen noch nicht dagewesenen dramatischenAnstieg von Frühdiabetes bei den unter Dreißigjährigen. «Hier herrscht dringender Handlungsbedarf.»
Der Foodwatch-Gründer Bode schreibt der Lebensmittelindustrie eine Mitschuld an dem Übergewicht vieler Deutscher zu: «Die Lebensmittelindustrie stellt Produkte her, die zu vieleversteckte Nährstoffe wie Zucker, Fett und Salz enthalten.» In als «Zwischenmahlzeit» angebotenen Fitness-Riegeln sei teilweise so viel Zucker drin, dass man eineDreiviertelstunde joggen müsse, um die aufgenommenen Kalorien wieder abzulaufen. Durch eine gesündere Ernährung könnten jährlich rund 70 Milliarden Euro für die Kostenvon ernährungsbedingten Krankheiten gespart werden.
Zudem fordert Bode einen neuen Zuschnitt des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. «Das bestehende Agrar- und Verbraucherministerium ist eineFehlkonstruktion, eine Versündigung gegen die Demokratie. Ein Klientelministerium für Bauernfunktionäre hat am Kabinettstisch genauso wie andere Lobbyisten nichts verloren»,sagte der Foodwatch-Chef.
(ddp)
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