Hamburg (ddp). Komiker Hape Kerkeling ist seiner KunstfigurHorst Schlämmer überdrüssig. «Vielleicht kommt er gar nicht mehr zurück. Vielleicht lasse ich ihn wirklich jetzt sterben», sagte der 44-Jährige dem HamburgerNachrichtenmagazin «Der Spiegel» laut Vorabbericht. Kerkeling war während der Werbetour für seine Politsatire «Horst Schlämmer – Isch kandidiere!» oft bis zusieben Stunden täglich in die Rolle des Grevenbroicher Lokaljournalisten geschlüpft. «Vielleicht habe ich auch übertrieben», sagte der Unterhalter.
In seinem Film, den mittlerweile rund 1,3 Millionen Kinogänger sahen, hat Kerkeling Eigenzensur geübt. Viele Interviews mit Politikern habe er nicht zeigen wollen, sagte er. Dieaufgezeichneten «Peinlichkeiten reichten von thematischer Total-Ahnungslosigkeit bis an den Rand der Volksverhetzung». Es sei ihm «unmöglich gewesen, das als Beispiel deutscherPolitik zu zeigen».
Kerkeling hält an seinem Vorhaben fest, sich in fünf oder sechs Jahren vom Fernsehen zu verabschieden. «Mit 50 ist Schluss. Ohne jede Wehmut. Ich will mir nicht dabei zusehen, wie ichvor der Kamera altere», sagte er. Der Bestseller-Autor («Ich bin dann mal weg») will danach nur noch Autor sein: «Schreiben ist Ganz-bei-sich-sein.» Bis Ende 2010 willer dem Bericht zufolge sein nächstes Buch fertigstellen, das er zurzeit aus zwei ursprünglich getrennten Buchprojekten zusammenführt.
(ddp)
Schlagworte: Kerkeling, Personalien