Mit dem Auto ins Internet?

Zuerst gab es das Radio mit Kassette, dann kam der CD-Player in die Autos und schon bald konnte man seine eigene Musik auf den USB-Stick laden und über das Autoradio hören. Jetzt wird dem Ganzen noch einer draufgesetzt und den Autofahrern die Welt des Internets geöffnet.

Möglichkeiten

Langeweile, wenn die Rotphasen der Ampeln mal wieder länger dauern, soll bald der Vergangenheit angehören. Der BMW-Entwickler, Marc Bechler, verfolgt die Idee sogenannter „Mikropausen-Apps“, die mittels Funkübertragung durch dafür ausgerüstete Ampeln gestartet werden sollen und automatisch geschlossen werden, sobald das Auto wieder anfährt. Inhalt dieser Apps sollen kurze Videoclips, Nachrichten oder sogar Minispiele wie Pacman und Flipper sein. Auch wenn man in einem kilometerlangen Stau steht, soll man zukünftig Beschäftigung haben – so existieren die Ideen E-Mails empfangen zu können, über das Internet zu telefonieren oder seine Kinder auf dem Rücksitz mit Hörbüchern oder Videoclips zu beruhigen. So soll – ähnlich wie bei bekannten Smartphone-Herstellern – eine Plattform erstellt werden, bei der man die oben genannten Apps herunterladen kann. Doch nicht nur der Unterhaltungsfaktor soll ansteigen, hoch im Kurs stehen bei befragten Autofahrern automatische Unfall- und Staumeldungen, Hinweise zum Umfahren dieser Staus und regelmäßige Aktualisierungen des Kartenmaterials für Navigationsgeräte.

Technik

Die Möglichkeit, mit dem Auto ins Internet zu gehen, war bisher nicht realisierbar, weil dafür teure und langsame Funkverbindungen eingesetzt werden müssten. Dieses Problem hat sich nun im Zeitalter des mobilen Internets über UMTS und dem neuen LTE (Long Term Evolution: bis zu 75 Megabit pro Sekunde) erledigt. Die Bedienung soll überwiegend per Sprachsteuerung und Lenkradbedienelemente möglich sein. Dieses fahrende Internet- und Unterhaltungsterminal soll in Zusammenarbeit mit Fahrzeugherstellern, Mobilfunkanbietern und diversen IT-Konzernen realisiert werden.

Sicherheit

Ein ganz wichtiger Punkt bei der Umsetzung ist die Sicherheit. Da Autofahrern durch diese Entwicklung der Zugang auf das freie Internet ermöglicht wird, werden im Gegenzug auch Viren, Würmern und Hackern der Zutritt zu Betriebssystemen in den Autos geöffnet. Diese Gefahren hätten somit Zugriff auf alle möglichen sensiblen Daten und könnten diese manipulieren, wodurch die Sicherheit im Straßenverkehr verringert und der Ärger bei Autofahrern ausgeweitet würde. Aus diesem Grund ist ein hoher Schutz mit Hilfe von verschiedenen Verschlüsselungstechniken und Verteilung von Zugriffsrechten erforderlich.

Quelle: Heise.de [1] [2]

Bild:
(c) Tanja S.

Schlagworte: , , , , , ,

Kommentieren