Wiesbaden (ddp-hes). Das Bundeskriminalamt (BKA) hat einenPädophilenring zerschlagen. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main würden seit Dienstagabend die Wohnungen und Geschäftsräume sowie Arbeitsstätten von insgesamt121 Beschuldigten in ganz Deutschland durchsucht, teilte das BKA am Mittwoch in Wiesbaden mit.
Die Aktion richtet sich gegen Mitglieder einer deutschsprachigen pädophilen Internetgemeinde, die des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie der Herstellung und Verbreitung vonKinderpornos im Internet verdächtigt werden.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hatte Anfang Januar das BKA mit den Ermittlungen beauftragt. Trotz des konspirativen Verhaltens der Täter sei es gelungen, weltweit insgesamt 136 Mitgliedereines pädophilen Internetrings zu identifizieren. Sie tauschten in eigens dazu eingerichteten Foren sowohl umfangreiches Bildmaterial als auch ihre Erfahrungen beim sexuellen Missbrauch vonKindern aus.
Bei den Durchsuchungen wurden 220 Computer und über 17 000 digitale Speichermedien sichergestellt. Gegen neun mutmaßlich Verantwortliche der Internetforen wurde Haftbefehl erlassen.«Die Festnahmen sind ein großer Erfolg im Kampf gegen die Kinderpornografie-Szene», sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke. Die großangelegte Durchsuchungsaktion mitbundesweit rund 800 eingesetzten Polizisten dauerte den Angaben zufolge am Mittwoch noch an. Zeitgleich fanden Durchsuchungen bei 15 Verdächtigen in der Schweiz, Österreich, Spanien,Bulgarien, Kanada und den USA statt.
(ddp)
Schlagworte: Kinderpornografie, Kriminalität, Razzia