Berlin (ddp). Bundesbildungsministerin Annette Schavan(CDU) drängt zu zügigen Korrekturen am System der Bachelor- und Masterstudiengänge. Die Ziele der Hochschulreform seien richtig, «aber bei der Umsetzung muss nachgebessertwerden», sagte Schavan am Donnerstag der Nachrichtenagentur ddp in Berlin. Dies gelte vor allem für die Gestaltung der Lehrpläne, für die Dauer der Bachelor-Studiengänge,oder die Mobilität der Studierenden.
«Hierzu haben die Unions-geführten Länder konkrete Umsetzungsvorschläge vorgelegt», sagte Schavan. Die SPD-Seite habe es aber abgelehnt, diese Vorschläge«überhaupt zu diskutieren». In der Amtschefkonferenz der Länder in der vergangenen Woche hätten die SPD-geführten Länder einen Beschluss blockiert. «Solchewahltaktischen Spielchen zu Lasten der Studierenden müssen ein Ende haben», kritisierte sie.
Laut dem Bologna-Prozess soll innerhalb der Europäischen Union ein einheitlicher Hochschulraum entstehen. Die Studiengänge werden dazu allesamt auf Bachelor und Master umgestellt. Bei dergroßen Mehrheit der Studiengänge in Deutschland ist das bereits passiert. Kritiker bemängeln jedoch eine zu hohe Stofffülle und Verschulung im Bachelor-Studium.
Die Unions-geführten Länder schlagen vor, die Dauer von Bachelor-Studiengängen flexibler zu gestalten und je nach Inhalten eine Zeit von sechs bis acht Semestern zu geben. Bislang gilteine Regelstudienzeit von sechs Semestern. Die Unions-Seite plädiert außerdem dafür, Auslandssemester oder Praktika fest in Lehrpläne einzubauen und mehr Freiheiten bei derSeminarwahl zu geben. Diese Vorschläge wollen die Unions-geführten Länder bei der Kultusministerkonferenz Mitte Oktober einbringen.
(ddp)
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