Nichtwählen ist keine Alternative

Fast 30 Parteien treten zur Bundestagswahl an. Da fällt die Wahl nicht gerade leicht. Trotzdem:Selbst wer sich nicht entscheiden kann oder will, für den ist Nichtwählen keine Alternative.

Wählen oder nicht wählen. Das ist hier nicht die Frage. Denn diese lautet nicht ob, sondern wie. Von den zugelassenen Parteien wird dabei nahezu jedes Thema abgedeckt. Angefangen bei derAtom- über die Netzpolitik bis Umwelt und Rentenangelegenheiten ist alles vertreten. Der Wähler steht praktisch vor der Qual der Wahl.

Wahl heißt hier nicht, sich unbedingt für etwas von dem zu entscheiden, was sich im Bundestag sowieso schon herumtreibt. Dafür gibt es genug Alternativen. So gibt es Parteien, die auchThemen glaubhaft vertreten, welche die heutige Jugend interessieren und bewegen. Da wird auch angesprochen und diskutiert, was von den Etablierten vielleicht umgangen oder nicht ernst genug genommenwird.

Gut möglich, dass viele Leute enttäuscht sind vom täglichen Politikbetrieb. Dafür können sie auch nachvollziehbare Gründe haben. Aber Hand aufs Herz: Man muss sichaufraffen und die Wahl wagen. Nur weil es ist wie es ist, muss es nicht zwangsläufig so bleiben.

Demokratie ist Luxus – Wählen unser Gestaltungswerkzeug

Wer dennoch keiner Partei die Stimme geben will, dem sei an dieser Stelle vom Nichtwählen dringend abgeraten. Wir leben in einer der freiheitlichsten Länder dieser Erde und es geht unsbesser als Milliarden anderen Menschen. Dieser Luxus ist uns nicht einfach gegeben. Wir verdanken ihn in weiten Teilen unserer Demokratie. Sie ist es, die uns Frieden, Wohlstand und Freiheitgarantiert, wie wir dies kennen. Sie verdient es schlichtweg nicht, durch das Nichtwählen mit Füßen getreten zu werden.

Klar, unser Wahlsystem ist auch irgendwie kompliziert. Da kann sich ein Fehler einschleichen und ein Stimmzettel wird schnell ungültig, wenn man vor lauter Ablenkung die Kreuze vergisst oder garzu viele davon setzt.

Wenn man nun nicht noch vergisst, den Zettel in die Urne zu werfen, gilt er dennoch als abgegeben, egal wie ungültig er geworden ist. Konkret heißt das: Mit der ungültigen Stimmeträgt man zu einer hohen Wahlbeteiligung bei. Das ist wichtig: Man hat gewählt und trotzdem kann keine Partei einen Nutzen aus dieser Stimme ziehen.

Ungültige Stimmen können wirksamer Protest sein

Diese Möglichkeit ist so ziemlich das wirkungsvollste Instrument, auf seinen Protest aufmerksam zu machen. Denn das Verhalten lässt sich von den Parteien nicht zu ihren Gunsten umdeuten.„Die Daheimgebliebenen vertrauen unserer Politik im Allgemeinen“ zieht dann genauso wenig wie „Wir haben die Wahl gewonnen“ – bei einer Wahlbeteiligungzwischen 50 oder 60 Prozent.

Viel mehr sagt eine auffallend hohe Zahl ungültiger Stimmen ganz klar: Mir liegt unser Land am Herzen und ich bin nicht bereit, noch länger stillschweigend dem Unwesen der etabliertenPolitiker zuzusehen.

Mit hoher Wahlbeteiligung gegen extreme Parteien

Mindestens genauso wichtig ist daran, dass die die extremen Parteien in ihrer Bedeutung weit zurück fallen. Durch eine hohe Wahlbeteiligung schrumpft der prozentuale Anteil der Stimmen fürsolche Parteien.

Bei all dieser Theorie bleibt aber eine Tatsache unmissverständlich: Wählen ist Pflicht. Man kann mit der Ausübung seines Wahlrechtes alles erreichen – sogar lautstarken Protest. Undseien wir mal ganz ehrlich: Wer nicht wählt, darf sich mangels Veränderungswillen auch nicht über die Politik aufregen.

Am kommenden Sonntag ist Bundestagswahl – geht hin!

Quellen: Bundeswahlleiter | Bundeswahlgesetz und -ordnung

Bild:
(c) M. Großmann / pixelio.de

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