Suchtexperte fordert niedrigeren Lotto-Jackpot

Berlin (ddp). Vor der Ausschüttung des mit rund 30Millionen Euro viertgrößten Jackpots der deutschen Lottogeschichte am Mittwoch fordern Experten eine Obergrenze für die Gewinne. «Grundsätzlich stellt eine solch hoheJackpot-Summe eine große Verlockung dar», sagte der Referatsleiter Suchtprävention bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Peter Lang, der «LeipzigerVolkszeitung» (Mittwochausgabe). Dabei würde nach Erkenntnissen der Bundeszentrale selbst ein Höchstgewinn von 10 oder 15 Millionen Euro normale Bedenken von Nichtspielernverdrängen und sie zum Spielen animieren.

Der Hamburger Wirtschaftsjurist und Lotto-Experte Michael Adams wiederholte in dem Blatt seine Forderung, den Jackpot abzuschaffen. Dieser führe die Lottospieler mit immer neuenHöchstsummen in die Irre. Durch die hohe Teilnehmerzahl steige die Wahrscheinlichkeit auf einen Sechser und sinke die Höhe des Gewinns. «Für die Lottospieler ist der Jackpotwirklich nicht lohnend. Man sollte besser an einem anderen Wochenende spielen», so Adams. Er plädierte für einen maximalen Gewinn von rund zehn Millionen Euro. Dafür solle dieAusschüttung in den unteren Gewinnklassen erhöht werden.

Sollte bei der Lottoziehung am Mittwoch (23. September) zum 13. Mal in Folge kein Spielteilnehmer die sechs Gewinnzahlen plus korrekter Superzahl auf seinem Tippschein haben, wird der Jackpot an dienächst niedrigere Gewinnklasse verteilt. Eine solche Zwangsausschüttung ist bei der Ziehung 6 aus 49 bisher noch nicht vorgekommen.

Im laufenden Jahr gab es beim Lotto bislang 47 Millionengewinne: 16 in Nordrhein-Westfalen, 7 in Hessen sowie jeweils 5 in Bayern und Niedersachsen. Die Wahrscheinlichkeit auf den Gewinn des Jackpotssteht bei 1:140 Millionen mit einer Tippreihe.

Den höchsten Jackpot gab es im Dezember 2007 mit 45,3 Millionen Euro. 37,7 Millionen Euro waren es im Oktober 2006, im Januar dieses Jahres wurden 35 Millionen Euro ausgeschüttet.

(ddp)

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