Ansturm am ersten Oktoberfestwochenende

München (ddp). Mit dem traditionellen Ruf«O´zapft is» hat Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) am Samstag das 176. Oktoberfest eröffnet. Ude brauchte nur zwei Schläge, um den Zapfhahn in daserste Fass mit Wiesn-Bier zu treiben. Nach Veranstalterangaben besuchten am ersten Wochenende rund eine Million Gäste die Wiesn. Besonders spürbar war der Ansturm am Samstag, als vieleFestzelte schon lange vor dem Anstich überfüllt waren. Die Helfer des Roten Kreuzes hatten am ersten Tag des Oktoberfests deutlich mehr zu tun als im Vorjahr.

Ude, der bereits zum 16. Mal den Anstich vornahm, scherzte mit Blick auf den dritten bayerischen Regierungschef im dritten Jahr: «Ich genieße es, dass ich hier jedes Jahr die Chance habe,einen neuen Ministerpräsidenten kennen zu lernen. Wo ist so viel Abwechslung heute noch geboten?» Im vergangenen Jahr hatte er die erste Maß Günther Beckstein überreicht,vor zwei Jahren Edmund Stoiber (beide CSU).

Die erste Maß erhält traditionsgemäß der bayerische Ministerpräsident. Für Horst Seehofer (CSU) war es die Premiere bei der Anzapfzeremonie. Der CSU-Chef verrietunmittelbar vor dem Anstich, früher auf dem Oktoberfest mehr getrunken zu haben als heute. Er sei auf der Wiesn auch schon «abgestürzt»: «Nicht nur einmalig -mehrmals.»

Der Bierkonsum auf dem größten Volksfest der Welt lag am ersten Oktoberfestwochenende schon fünf Prozent über dem des Vorjahres, wie Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl amSonntag sagte. Und das, obwohl die Maß wieder deutlich teurer geworden ist: Kostete der Liter Bier 2008 noch zwischen 7,80 und 8,30 Euro, verlangen die Wiesn-Wirte in diesem Jahr 8,10 bis 8,60Euro.

Die Einsatzkräfte des Roten Kreuzes versorgten am ersten Tag insgesamt 790 Menschen, im Vorjahr waren es am Anstich-Tag 544. Wegen übermäßigen Alkoholgenusses wurden 61Oktoberfestbesucher medizinisch behandelt, 2008 waren es 50 Personen am Auftakttag. Ein 15-jähriger Münchner wurde am Samstagnachmittag von der Polizei mit 1,2 Promille aufgegriffen. Kurzdarauf musste ein weiterer betrunkener 15-Jähriger ins Krankenhaus gebracht werden.

Das Oktoberfest dauert bis 4. Oktober. Erwartet werden rund sechs Millionen Gäste aus aller Welt. Insgesamt empfangen 624 Schausteller die Besucher auf der Theresienwiese. Schon Stunden vor demAnstich am Samstagmittag strömten Tausende Menschen auf das Oktoberfest, so dass bereits am Vormittag auf dem Festgelände kaum ein Durchkommen war. Wiesn-Chefin Weishäupl zeigte sicherfreut darüber, dass so viele Besucher in Trachtengewändern auf das Oktoberfest kamen. Am Sonntag, als auch der traditionelle Trachten- und Schützenzug stattfand, hätten 90Prozent der Besucher Dirndl oder Lederhose getragen.

(ddp)

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