Das beste Wahlergebnis der Nachkriegszeit wurde heute für Olaf Scholz Realität: Seine SPD holt, der Hochrechnung der ARD von 20 Uhr zufolge, insgesamt 49,8 Prozent der Stimmen, während die CDU mit 20,8 Prozent abgestraft wird. Außerdem sind die Grünen mit 11, die FDP mit 6,2 und die Linken mit 6,6 Prozent im Landtag vertreten.
Bis zuletzt zittern musste die FDP: Mit Umfragewerten um die fünf Prozent war der Einzug in die hamburgische Bürgerschaft knapp, geschafft haben die Liberalen es trotzdem. Das Ende der schwarz-grünen Koalition dagegen ist besiegelt. Mit insgesamt knapp über 25 Prozent der Wählerstimmen ist das Bündnis aus CDU und Grünen augenscheinlich nicht mehr regierungsfähig.
SPD vor absoluter Mehrheit
Ganz anders die SPD. Sie ist in der komfortablen Lage, eine Regierung ganz ohne die Beteiligung einer anderen Partei bilden zu können. Das gab es in Hamburg noch nie. Es ist sowohl der größte Wahlerfolg der Sozialdemokraten in Hamburg seit Kriegsende als auch das beste bundesweite Ergebnis seit 1994. Die Grünen legten dagegen nicht so sehr zu, wie in den anderen Bundesländern erwartet wird. Experten beziehen das auf die gescheiterte Koalition zwischen den Grünen und der CDU. Viele der Wähler sind aufgrund dieser von den Grünen zu den Sozialdemokraten gewandert.
Olaf Scholz wird mit dem Ergebnis der SPD zufrieden sein
Riesiger Verlust für die CDU
Umfragen zufolge soll das miserable Ergebnis zu 82 Prozent auf der Landespolitik in Hamburg fußen, nur 16 Prozent der Befragten gaben als Ursache für ihre Entscheidung die Politik der Parteien auf Bundesebene an. Die CDU habe gravierende Kompetenzverluste in allen Bereichen zu verzeichnen, daher sei die Koalition insgesamt für ihre geleistete oder eben nicht geleistete Arbeit abgestraft worden. Das Ergebnis der CDU sei „sehr schmerzhaft und reißt uns in die Ratlosigkeit“, kommentiert Hamburgs bisheriger Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) die Wahl.
Nicht bundesweit repräsentativ
Kritiker sehen den Ausgang der Wahl in Hamburg allerdings als nicht richtungsweisend für die Bundespolitik. Erst die Wahl in Baden-Württemberg sei für ein tatsächliches „Politikbild“ der Deutschen relevant, berichten die Experten. Alle Zeichen deuten jedenfalls darauf hin, dass die ohnehin verlorene Mehrheit der CDU und FDP im Bundesrat immer weiter dahinschmelzen wird und auch bei der nächsten Bundestagswahl die Zeichen für Rot-Grün deutlich besser stehen als für Schwarz-Gelb. Die haben augenscheinlich alle Sympathien bei den Wählern verspielt.
Quellen: Statistik-nord.de | Focus.de
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