Schick gegen Verschärfung des Jugendstrafrechts

Bamberg (ddp-bay). Nach der brutalen Tötung eines50-Jährigen durch zwei junge Gewalttäter in der Münchner S-Bahn spricht sich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick gegen die von der Staatsregierung geforderte Verschärfung desJugendstrafrechts aus. Um solche Verbrechen zu verhindern, sei dies nicht wichtig, «sondern die Bildung des Gemüts, des Herzens und der Seele». Dafür seien aber mehr gutausgebildete Lehrer, kleinere Klassen mit weniger Schülern sowie eine Verstärkung der Polizei notwendig, sagte Schick am Montag in Nürnberg.

Der Erzbischof betonte, er hoffe, dass es auch in Zukunft mutige und vorbildliche Erwachsene gebe, die sich für Schwächere einsetzten. Der Münchner Fahrgast hatte ich schützendvor vier Kinder gestellt und war dafür zwei 17 und 18 Jahre alten Männern zu Tode geprügelt worden. «Wir brauchen eine gute Beziehung zu den Mitmenschen, die vonGeschwisterlichkeit, Hilfsbereitschaft und Güte geprägt ist, die sich vom biblischen Spruch leiten lässt: ´Geben ist seliger als nehmen´», mahnte Schick.

Bayerns Justizministerin Beate Merk und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) hatten bereits am Sonntag verlangt, dass künftig 18-jährige Straftäter grundsätzlich nach demErwachsenenstrafrecht verurteilt werden müssten. Außerdem müsse die Höchststrafe für Jugendliche von zehn auf 15 Jahre angehoben werden. Am Montag stellten sich weitereUnions-Politiker hinter diese Forderungen.

(ddp)

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