Wer hätte gedacht, dass Rauchen auch einmal mit positiven Aspekten in Verbindunggebracht werden könnte? Dies haben Forscher des Batlor College of Medicine geschafft, die sich der Frage angenommen haben, weshalb Raucher oftmals nach schönen Ereignissen Lust auf eineZigarette bekommen und welche Rolle das Gehirn dabei spielt.
Der Prozess der Entstehung des Verlangens nach Nikotin, zum Beispiel nach dem Essen, ist simpel. Das Gehirn sendet ein Belohnungssignal dafür, dass durch das Essen unser Wohlergehengestärkt wurde. Durch das Belohnen mit Nikotin erlernt das Gehirn, dass Zigarettenkonsum an sich etwas angenehmes ist. Diese Verbindung, Angenehmes durch Angenehmes zu erfahren, wirdverstärkt, indem man sich fortwährend nach besonders schönen Situationen wie Sex, Essen mit Freunden oder der Heimfahrt vom Büro nach Hause am Ende eines anstrengendenArbeitstages durch Nikotinkonsum belohnt.
Der Versuch
Im Versuch wurden Mäuse in eine Vorrichtung gesperrt, in der zwei Kammern vorhanden waren. In einer der Kammern erhielten die Tiere Kochsalzlösung, in der anderen Nikotin.Anschließend wurde notiert, wie lange sich welche Maus wo aufhielt und zusätzlich wurde noch die Gehirnaktivität gemessen, in dem Bereich des Gehirns, welcher für Eindrückeund Erinnerungen zuständig ist. wie sich zeigte, hielten die Mäuse sich länger in der Kammer mit dem Nikotin auf.
Die Erkenntnis
Nikotinkonsum verändert das Gehirn immens. Es stärkt die Verbindungen im Hippocampus, der oben beschriebenen Gehirnregion, um 200 Prozent im Vergleich zu der Kochsalzlösung. DieGedächtnisleistung wird somit erheblich verbessert. Nun hoffen die Forscher, mit dieser Erkenntnis neue Medikamente gegen Alzheimer und Parkinson entwickeln zu können.
Quelle: Focus.de