Bremen (ddp-nrd). Der Bremer Senat hat am Dienstag einenmöglichen Transport von plutoniumhaltigen Brennstäben über die bremischen Häfen abgelehnt. Dieser sei sowohl aus Sicherheitsgründen als auch aus politischen Gründenabzulehnen, teilte die Senatskanzlei mit. Damit reagiert der Senat auf Spekulationen über eine mögliche Alternativroute des Atomtransports aus dem britischen Sellafield zum AtomkraftwerkGrohnde.
Der zuvor über Cuxhaven geplante Transport war auf heftige Kritik gestoßen, woraufhin die Cuxhavener Hafengesellschaft cuxport einen Transport über Cuxhaven abgelehnt hatte.
Der Senat begründete nun seine Ablehnung unter anderem damit, dass das öffentliche Interesse zu einer Gefährdung der logistischen Abwicklung führen könne. Zudembefürchteten die Hafenbetreiber, dass eventuelle Störungen des Transports zu massiven Behinderungen des regulären Hafengeschäfts führen könnten.
Bremens Regierungschef Jens Böhrnsen (SPD) erklärte, dass der Bremer Senat den Ausstieg aus der Kernenergie unterstützte und nun nicht den «Ausputzer für dieAtomlobby» spielen werde. Gleichzeitig verwies er darauf, dass der Grohnde-Vertrag vorsieht, dass insgesamt 64 Brennelemente nach Grohnde gebracht werden. Deshalb handle es sich bei derjetzigen Entscheidung über einen Transportweg auch um eine «Grundsatzentscheidung».
Noch ist unklar, ob die Transportweisungen des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) verbindlich sind. Das Innenministerium Niedersachsens und die BfS streiten derzeit noch über dieVerantwortung für die Transportroute. Nach Angaben eines Sprecher des Innenministeriums hat das Land die Route über Cuxhaven nicht abgelehnt, da es dazu nicht befugt sei. Die Festlegung derTransportroute liege beim Bundesamt. Dieses bestreitet das. Ein Antrag für den geplanten Transport liegt derzeit dem Bundesamt vor. Eine Entscheidung ob und wann der Transport stattfindet, istaber noch nicht getroffen.
(ddp)