Jung schließt zivile Opfer bei Angriff in Afghanistan nicht mehr aus

Mainz (ddp). Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU)schließt zivile Opfer bei dem NATO-Luftschlag in Afghanistan auf zwei von den Taliban gekaperten Tankwagen nun nicht mehr aus. Einen vorläufigen NATO-Bericht, der von mehreren zivilenOpfern spricht, dementiert er am Montagabend im ZDF-«heute-journal» nicht.

Nach ZDF-Informationen hat eine Untersuchungskommission der NATO einen geheimen Berichtsentwurf erarbeitet, der auch dem Verteidigungsministerium vorliegt. Darin wird die Zahl der Toten undVerletzten bei em von der Bundeswehr veranlassten Angriff mit 90 beziffert. Die Zahl der Toten schwanke dabei zwischen 70 und 78. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit seien unter den Getöteten undVerletzten zahlreiche Zivilisten, hieß es. Wie viele der Getöteten Taliban oder wie viele Zivilisten seien, könne nicht mehr ausgemacht werden, da alle Toten nach islamischem Brauchbereits bestatten worden seien.

Jung bekräftigt im ZDF-Interview außerdem, dass bei der klaren Bedrohungslage der Schutz der Bundeswehrsoldaten im Vordergrund stehen müsse.

(ddp)

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