16 Millionen Deutsche hören Radio über das Web. Hörer profitieren von Zusatzinfos und den vielen Nischensendern.
Mehr als jeder vierte Internet-Nutzer hörtOnline-Radio. Insgesamt nutzen fast 16 Millionen Deutsche dieses Angebot, mehr als 10 Millionen Männer und rund 5,5 Millionen Frauen. Das teilte der Bundesverband Informationswirtschaft,Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) heute in Berlin mit.
Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Umfrage von Techconsult unter tausend Personen über 10 Jahre. „Online-Radios werden dank schneller Internetzugänge,kostengünstiger Flatrates und der steigenden Verbreitung internetfähiger Handys immer beliebter. Zusätzlichen Schub bringen die neuen WLAN-Radios, die Internet-Sender auch ohneComputer abspielen können“, sagte BITKOM-Vizepräsident Achim Berg. Besonders beliebt ist Web-Radio bei jungen Männern. Mehr als jeder zweite männliche Internet-Nutzerzwischen 10 und 24 Jahre hört Online-Radio. Bei den Mädchen und Frauen dieser Gruppe sind es immerhin 30 Prozent.
Radio übers Internet hat einige Vorteile gegenüber dem klassischen Empfang per Antenne. So liefern Webradios häufig Informationen zu den Interpreten und Titeln, die gerade gespieltwerden. „Oft genügt ein Mausklick, um einen gerade im Internet-Radio gespielten Titel bei einem Online-Portal zu kaufen und sofort herunterzuladen“, sagte Berg. Zudemkönnen die Nutzer auf Radiostationen in aller Welt zugreifen, egal ob auf etablierte Sender oder reine Internet-Stationen. Es gibt keine lokale Beschränkung wie bei UKW. „Mittlerweile existieren mehrere tausend Radiosender im Internet. Für jeden Musikgeschmack gibt es spezielle Angebote“, sagte Berg. Übersichten über viele Radiostationengibt es beispielsweise unter www.surfmusik.de oder www.medien-index.de. Viele etablierte Radiosenderverstärken derzeit ihre Online-Aktivitäten. Berg: „Insbesondere öffentlich-rechtliche Radio-Sender legen immer häufiger ihre Wortbeiträge als Sound-Dateien,etwa als so genannte Podcast, im Netz ab und ermöglichen damit eine zeitlich unabhängige Nutzung.“
Nach BITKOM-Daten verfügten Ende 2008 rund 23 Millionen der fast 40 Millionen Haushalte über einen schnellen Internet-Zugang. Das entspricht 58 Prozent aller Haushalte in Deutschland. EinJahr vorher waren es noch 50 Prozent. Für das Jahr 2009 erwartet der BITKOM ein Plus von 13 Prozent auf 26 Millionen Breitband-Anschlüsse. Dann verfügen zwei von drei Haushaltenüber einen schnellen Zugang ins Internet. Das verbessert die Voraussetzung für den Empfang von Musik über das Internet weiter. „Online-Hörer sollten daraufachten, die Angebote per Internet-Flatrate zu nutzen“, sagte Berg. Bei Zeit- oder Volumentarifen können schnell hohe Gebühren anfallen.
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.300 Unternehmen, davon 950 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000Beschäftigten. Hierzu zählen Anbieter von Software, IT-Services und Telekommunikationsdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. DerBITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungspolitische Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.
Quelle: Pressemitteilung