Berlin (ddp-bln). Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher(Linke) hat von Erwachsenen mehr Anstrengungen angemahnt, um Kinder und Jugendliche von Alkohol fernzuhalten. Jugendliche kämen immer noch viel zu leicht an alkoholische Getränke heran,sagte die Senatorin am Montag. Vor allem Eltern und Einzelhandel müssten noch stärker ihrer Verantwortung und Vorbildfunktion gerecht werden.
Hintergrund ist eine aktuelle Studie der Berliner Fachstelle für Suchtprävention, derzufolge Jugendliche zum ersten Mal im Durchschnittsalter von 13 Jahren Alkohol konsumieren. Sie bekommenden Alkohol den Angaben zufolge von Freunden, Eltern und Verwandten oder kaufen ihn, zumeist im Supermarkt.
15 Prozent der Jugendlichen unter 16 Jahren konsumieren laut Studie Spirituosen bereits regelmäßig mehrmals im Monat. Dieser Altersgruppe darf nach dem Jugendschutzgesetz überhauptkein Alkohol verkauft werden. Zudem ergab die Untersuchung, dass Jugendliche besonders auf Partys und Konzerten Alkohol konsumieren.
Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Mario Czaja, forderte Lompscher auf, die Kontrollen in Tankstellen, Supermärkten und Diskotheken zu verschärfen und «konsequentgegen Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz» vorzugehen. Auch sollte sich Berlin im Bundesrat dafür einsetzen, dass das Abgabealter für Alkohol an Jugendliche von 16 auf 18Jahre erhöht werde.
Die Berliner Drogenbeauftragte, Christine Köhler-Azara, regte effiziente Bildung für Eltern an, damit sie ihre Kinder davor bewahren könnten, sich zu suchtgefährdeten Erwachsenenzu entwickeln. Eltern seien zunehmend verunsichert, ob und wie sie mit ihren Kindern über Suchtgefahren sprechen sollten. «Sie benötigen deshalb Orientierung und Hilfestellung»,betonte Köhler-Azara.
Außerdem sollte auf Veranstaltungen wie Partys und Konzerten auf das Ausschenken von Alkohol verzichtet werden. Die Akzeptanz dafür scheine bei Jugendlichen, vor allem Mädchen,höher zu sein als gemeinhin angenommen werde.
(ddp)