Bei der Meisterschaft im Fensterln hat am Wochenende imoberbayerischen Garmisch-Partenkirchen der 19-jährige gebürtige Niederösterreicher Florian Halbartschlager den ersten Platz belegt. Der angehende Medizinstudent, der in Stuttgartwohnt, setzte sich dabei am Samstag gegen 38 andere Männer durch.
Sie alle hatten versucht, möglichst schnell den Balkon eines historischen Hauses zu erklimmen und dort ein fesches Madl zu küssen. Wie die Veranstalter mitteilten, schaffte esHalbartschlager in knapp 15 Sekunden. Trotz regnerischen Wetters sahen sich rund 600 Zuschauer das Spektakel laut Organisatoren an.
Die Teilnehmer mussten zunächst über einen Holzhaufen klettern, dem „Holz vor der Hüttn„. Danach musste eine Leiter an den Balkon des Polznkasparhauses angelegtund bestiegen werden. Oben stand die Disziplin „Nageln an: Dabei musste ein großer Zimmermannsnagel möglichst schnell in einen Holzscheit geschlagen werden. Erst dann durfte das wartendeFräulein geküsst werden.
„Verarschung der Bayern“
Scharfe Kritik an der Gaudi-Veranstaltung kam vom örtlichen Trachtenverein. Eigentlich gebe es das Fensterln gar nicht mehr, betonte Trachtler-Vorstand Peppi Karg. Und außerdem sei esfrüher eine heimliche Angelegenheit gewesen. „Das ist eine Verarschung der Bayern“, grantelte der Brauchtumsschützer. David Stiehler vom TourismusamtGarmisch-Partenkirchen entgegnete, der Wettbewerb sei ja „mit einem gewissen Augenzwinkern verbunden“.
(ddp)
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