Steinmeier hofft auf Trendwende nach Landtagswahlen

Essen (ddp). SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeiererwartet bei den Landtagswahlen am 30. August eine Trendwende für seine Partei. «Gelingt es uns, im Saarland oder Thüringen einen Ministerpräsidenten der Union abzulösen,wäre es ein Signal für den Bund», sagte Steinmeier der in Essen erscheinenden «Neuen Ruhr/Rhein Zeitung (Donnerstagausgabe). Er sei sicher, dass es in beiden Ländern dannkeine schwarz-gelbe Mehrheit geben werde. Am 30. August finden in Thüringen, Sachsen und im Saarland Landtagswahlen statt.

Von der Union erwarte er in der Folge der Landtagswahlen eine Rote-Socken-Kampagne, sagte Steinmeier weiter. Diesmal werde sie aber nicht beim Wähler verfangen. »Den Umgang mit derLinkspartei im Saarland oder in Thüringen kann man nicht zu Schicksalsfragen der Nation stilisieren«, fügte der SPD-Politiker hinzu.

Zur Auseinandersetzung mit Kanzlerin Merkel sagte der Herausforderer, er wolle keinen »Zerfleischungswahlkampf, der bis ins Persönliche geht.« Er glaube, dass Merkel keinen Wahlkampfwolle. »Sie ist nur an schönen Bildern interessiert«, rügte Steinmeier. Die Kanzlerin mache allerdings die Rechnung ohne die Wähler. Alles, was die Krise abgemildert habe,musste die SPD nach seinen Worte gegen die Widerstände von Merkel durchsetzen. »Heute schmückt sie sich mit fremden Federn«, kritisierte er.

Laut jüngster Forsa-Umfrage für »Stern“ und RTL hat die SPD um einen Prozentpunkt auf 22 Prozent zugelegt. Die Union verlor um einen Punkt auf 37 Prozent. Die FDP hält sichunverändert bei 13 Prozent, die Grünen bleiben bei 12 Prozent, 11 Prozent würden sich für die Linkspartei entscheiden.

An eine erfolgreiche Aufholjagd der SPD glaubt nur eine Minderheit der Bürger. Die Frage, ob die SPD den Rückstand zur Union bis zur Bundestagswahl noch aufholen kann, verneinten in derUmfrage 79 Prozent. Nur 17 Prozent waren der Ansicht, die SPD könne dies noch schaffen. Könnten die Deutschen den Kanzler direkt wählen, würden sich 56 Prozent (-1) fürMerkel und 20 Prozent für Steinmeier (+2) entscheiden.

(ddp)

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