Berlin (ddp-bln). Nach dem Zwischenfall auf demdeutsch-amerikanischen Volksfest im Berliner Stadtteil Dahlem ist das betroffene Fahrgeschäft beschlagnahmt worden. Das Karussell war am Samstagabend wegen eines technischen Defektsstehengeblieben. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, saßen 14 Fahrgäste teilweise kopfüber rund eine halbe Stunde in den Gondeln fest.
Der Betreiber selbst brachte das Fahrgeschäft schließlich wieder in Gang und die Volksfestbesucher aus 10 bis 15 Metern Höhe auf den Boden zurück. Zwei von ihnen erlitten einenSchock und wurden ambulant in einem Krankenhaus behandelt.
Ein TÜV-Sachverständiger soll in den kommenden Tagen das Fahrgeschäft überprüfen. Die Polizei leitete ein Verfahren wegen Verdachts auf fahrlässige Körperverletzungein.
Der Vorsitzende der Berliner Schaustellerverbandes, Thilo-Harry Wollenschlaeger, nannte den Vorfall «bedauerlich». «Aber überall, wo Technik im Spiel ist, kann so etwaspassieren», fügte er hinzu. Seiner Einschätzung nach bewegt sich die Zahl solcher Vorkommnisse in Deutschland «wenn überhaupt im Promillebereich».
Bei den heutigen Fahrgeschäften handle es sich um hoch komplizierte Geräte mit jeder Menge Elektrik und Hydraulik, sagte Wollenschlaeger. «Die Anlagen werden aber nicht nur einmal proJahr einer großen TÜV-Prüfung unterzogen, sie werden auch vor jeder Inbetriebnahme auf dem jeweiligen Volksfest abgenommen“, betonte der Verbandschef. Deutschland habe bei denFahrgeschäften die höchsten Sicherheitsstandards weltweit.
Am Samstag vergangener Woche war auf dem gleichen Volksfest ein elfjähriger Junge nach einer Fahrt in einer Kinderachterbahn aus bisher unbekannten Gründen gestorben. Hinweise aufFremdverschulden oder einen Unfall gibt es bislang nicht.
(ddp)