Hamburg (ddp). FDP-Chef Guido Westerwelle hat seineForderung nach einer Aussetzung der Wehrpflicht erneuert. Nach der Bundestagswahl Ende September wolle er sich in möglichen Koalitionsverhandlungen mit der Union für eine Neustrukturierungder Bundeswehr einsetzen, sagte Westerwelle dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» laut Vorabbericht. «Die Wehrpflicht ist überflüssig und ungerecht», betonte derFDP-Chef. Er verwies darauf, dass die Bundeswehr mit den Auslandseinsätzen neue Aufgaben übernommen habe. Die Wehrpflicht sei «eine Sache von gestern».
Nach Ansicht Westerwelles ist eine Freiwilligenarmee außerdem eine Frage der Gerechtigkeit. Derzeit würden nur rund 15 Prozent der Männer eines Jahrgangs eingezogen, währendviele andere an ihren Karrieren arbeiten könnten. Die Angst, dass der Bundeswehr der qualifizierte Nachwuchs ausgehen könnte, hält der FDP-Chef für unbegründet. «AndereLänder schaffen es doch auch, die Qualität ihrer Armee ohne die Wehrpflicht zu halten.»
(ddp)
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